Am Mittwochabend wurde endlich bekannt, worauf sämtliche Schweizer Eishockey-Fans gewartet hatten: Roman Josi wird die Nati an der WM in Prag verstärken. Für den Silbermedaillen-Gewinner von 2013 und 2018 werden es die 9. Weltmeisterschaften im roten Trikot mit dem weissen Kreuz auf der Brust. Schon im Startspiel am Freitag gegen Norwegen kann Nati-Headcoach Patrick Fischer auf seine Schlüsselfigur zählen.
4 Tage zuvor war Josi mit seinen Nashville Predators in der 1. Playoff-Runde gescheitert – ausgerechnet im 1000. NHL-Spiel des Berners. Dennoch fällt seine bisherige Saisonbilanz positiv aus: «Wir können im Grossen und Ganzen stolz sein. Wir hatten ein ziemlich neues Team, einen neuen Trainer und General Manager. Viele haben uns den Einzug in die Playoffs nicht zugetraut.»
Ich habe mega Vertrauen in unser Team, wir haben super Spieler.
Nun kehrte er mit seinen Nationalteam-Kollegen erstmal wieder aufs Eis zurück. «Es ist cool, wieder zurück zu sein, die Jungs wiederzusehen», erzählt Josi gegenüber SRF.
Mit der Erfahrung von 2 verlorenen WM-Finals traut der 33-jährige Verteidiger seinen Farben in diesem Jahr viel zu: «Ich habe mega Vertrauen in unser Team, wir haben super Spieler, der Teamgeist ist ebenfalls grossartig.» Auch für die Fans findet Josi nur lobende Worte: «Ihre Stimmung und Unterstützung ist immer aussergewöhnlich, das ist sicher nicht selbstverständlich.»
Er ist ein unglaublicher Leader und gehört zu den drei besten Verteidigern der Welt.
Fischer ist jedenfalls «mega happy, dass er gekommen ist. Er hat einen Riesen-Impact, macht jeden noch einige Zentimeter grösser.» Josi werde Schlüsselrollen übernehmen, auf und neben dem Eis: «Seine Persönlichkeit ist extrem wichtig, wie er das Team führt – auch in der Garderobe. Er ist ein unglaublicher Leader und gehört zu den drei besten Verteidigern der Welt.»
Die «C»-Frage ist schnell beantwortet
Für ihn persönlich gehe es jetzt darum, sich zu gewöhnen: ans Team mit einem Gefüge, dessen Bestandteil er nun länger nicht mehr war, aber auch das grössere Eisfeld. Fischer will Josi die nötige Zeit dafür zugestehen. «Hockey ist extrem komplex, wir müssen Geduld haben, er selbst auch.» Der Übungsleiter ist aber zuversichtlich: «Er ist ein extrem intelligenter Spieler und wird das schnell adaptieren.»
Ob Josi seine Leaderrolle an der WM auch als Captain wahrnimmt, wollte Fischer am Donnerstag noch nicht verraten. Seit Freitagvormittag steht aber fest: Der Predators-Captain wird das Spiel der Nati mit dem «C» auf der Brust massgeblich mitgestalten.