4 Siege aus den ersten 4 Spielen – dieses Kunststück ist der Schweiz zuletzt an der WM vor 3 Jahren gelungen. Gegen die Slowaken hätte es allerdings auch anders herauskommen können. Gleich 9 kleine Strafen sowie eine 5-Minuten-Strafe sorgten dafür, dass die Nati gefühlt die Hälfte des Spiels in Unterzahl agieren musste.
«Wir wussten, dass es hart wird. Aber dass wir so oft in der Kühlbox waren, hat das Ganze noch härter gemacht», fasste Nati-Coach Patrick Fischer das Geschehen in der Helsinki Ice Hall zusammen. Auch Fischer wird bewusst sein, dass man mit derart vielen Strafen eine knappe Partie normalerweise nicht gewinnt.
Aus den Undiszipliniertheiten resultierten gegen die Slowaken nicht nur keine Gegentore, sondern sogar ein Shorthander. Nachdem Christoph Bertschy bereits nach 20 Sekunden auf die Strafbank gewandert war, traf Denis Malgin in Unterzahl zur frühen Schweizer Führung. Der ZSC-Stürmer war damit zum dritten Mal an dieser WM für den ersten Schweizer Treffer verantwortlich.
Wir vertrauen unseren Stürmern, dass sie etwas Gescheites machen und wir nicht zurückeilen müssen. Dieses Grundvertrauen haben wir
Liegt gegen andere Teams nicht drin
Wichtig war auch das Tor von Nico Hischier, der die Schweizer Führung mit dem 4:2 kurz nach einem slowakischen Lattenschuss erstmals auf zwei Tore ausbaute. Doch auch der Captain kam nicht darum herum, die (zu) vielen Strafen der Nati anzusprechen.
«Wir haben ein super Penalty-Killing. Aber wir wissen auch, dass es gegen andere Teams gefährlich werden könnte, wenn wir so viele Strafen nehmen», ist dem Walliser bewusst. Vor allem dann, wenn der nächste Gegner Kanada heisst.
Christian Marti sprach im Anschluss an den hart erkämpften Sieg gegen die Slowaken von einer Willensleistung. «Gegen Schluss haben die Jungs im Boxplay den ‹Grind› hingehalten», sagte der ZSC-Verteidiger, der vermeintlich seinen ersten WM-Treffer überhaupt erzielte.
Der Treffer zum 2:1 war zuerst Marti zugeschrieben worden. Nach Spielende tauchte dieser aber nicht mehr in der Torschützenliste auf. Vielmehr wurde das Tor Dominik Egli zugeschrieben, der von der blauen Linie abgezogen hatte. «Habe ich die Scheibe berührt? Ich will hier nicht prahlen und dann habe ich sie gar nicht berührt», sagte Marti, der im Interview nach der Partie wohl schon eine Vorahnung hatte.
Dass er sich als Verteidiger aber im Slot aufgehalten hat, ist kein Zufall. Es sei schon Teil ihrer Spiel-Philosophie, dass man die Verteidigung im Angriff einschalte. «Wir vertrauen unseren Stürmern, dass sie etwas Gescheites machen und wir nicht zurückeilen müssen. Dieses Grundvertrauen haben wir», so Marti.