Nach dem 4:5 n.V. in der Neuauflage des letztjährigen WM-Finals gegen Tschechien wusste Sven Andrighetto nicht recht, ob er sich nun freuen oder ärgern sollte. Man habe zwar einen guten Start in die Partie erwischt, aber: «Im 2. Drittel wurden wir etwas überfahren. Wir konnten nicht mehr das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Gleichzeitig legten die Tschechen einen Zacken zu», so der ZSC-Meisterstürmer. «Aber die Reaktion danach hat mir gefallen.»
Für den weiteren Turnierverlauf wünscht sich Andrighetto, dass die Schweiz ihr Spiel künftig «über 60 oder 65 Minuten durchziehe». Man habe viele gute Sachen gezeigt, welche man aus dem Tschechien-Spiel mitnehmen könne.
Fischer sieht es als gutes Omen
Nati-Coach Patrick Fischer sah ebenfalls viel Positives im Spiel seiner Schützlinge. Auch ihm imponierte es, wie die Equipe im Schlussdrittel auf den schwierigen 2. Abschnitt (Fischer: «Wir können von Glück reden, dass wir nur mit einem Tor hinten sind.») reagieren konnte. «Wir haben sie in dieser Phase dominiert. Leider kommt am Schluss diese Strafe, für die niemand etwas dafür kann», sagte der 49-Jährige.
Fischer hätte das Startspiel freilich lieber gewonnen. Er strich jedoch mit einem Augenzwinkern einen positiven Aspekt hervor: «Wir nehmen es als gutes Omen. Denn im letzten Jahr haben wir sie in der Verlängerung geschlagen (die Schweiz gewann ihr Gruppenspiel gegen Tschechien mit 2:1, allerdings im Penaltyschiessen; die Red.) und danach den Final verloren. Vielleicht ist es ja deshalb wichtig, dass wir heute verloren haben.»
Schmid mit 1. WM-Tor im 1. WM-Spiel
Gemischte Gefühle herrschten auch bei WM-Debütant Sandro Schmid vor. Der Freiburger sagte zu seinem Treffer zum 3:3: «Als kleiner Bub träumt man natürlich von solchen Momenten. Gleichwohl haben wir verloren und das ist nie schön. Ich werde mich erst in ein paar Tagen darüber freuen können.»
Bereits in der 6. Minute hatte Schmid seinen vermeintlichen 1. Nati-Treffer erzielt. Dieser wurde aber annulliert, weil ein Offside vorlag. «Es war natürlich speziell, wenn man ein Tor schiesst, welches danach nicht zählt. Gleichwohl hat es uns Aufschwung verliehen.»