An Weltmeisterschaften werden die Teams von Kanada und den USA für gewöhnlich aus einem riesigen Pool an NHL-Spielern, etwas salopp formuliert, zusammengewürfelt. Die Bedeutung der A-WM ist in Nordamerika – besonders im direkten Vergleich mit den parallel stattfindenden NHL-Playoffs – überschaubar.
In diesem Jahr gehören bei Kanada mit Sidney Crosby und Nathan MacKinnon zwei absolute Superstars zum WM-Kader. Entsprechend steigt in der Heimat auch das Interesse am Abschneiden der «Ahornblätter».
Bei den USA fehlt ein Name mit einer ähnlichen Strahlkraft. Die Amerikaner sind zweifelsohne auf dem Papier auf jeder Position gut bis sehr gut besetzt. Doch das waren sie schon in der jüngeren Vergangenheit – und haben dennoch keine grossen Stricke zerrissen.
Letztes WM-Gold 65 Jahre her
Der zweite und bisher letzte WM-Titel der USA datiert aus dem Jahr 1960. Seither schafften sie es nicht einmal mehr in einen Final. Ihre letzte Medaille gewannen die Amerikaner vor 4 Jahren in Riga. Damals bezwangen die USA im kleinen Final Deutschland, nachdem sie ihm Halbfinal Erzrivale Kanada unterlegen waren.
In Herning (und später allenfalls in Stockholm) nehmen die US-Boys einen nächsten Anlauf, um endlich wieder Gold zu holen. Das Turnier ist aus Sicht der USA bestens angelaufen, nach den ersten beiden Partien gegen Dänemark und Ungarn stehen 6 Punkte und ein Torverhältnis von 11:0 zu Buche.
Schlechte Erinnerungen an 2021
Bei allem Respekt für die bisherigen beiden Gegner, mit der Schweiz kommt am Montag der erste wirkliche Härtetest auf die USA zu. Mit Ausnahme der Nati-Spieler, welche in der NHL ihr Geld verdienen, kennt man sich untereinander kaum. Einerseits, weil viele US-Amerikaner heuer erstmals an einer WM auflaufen. Andererseits aber vor allem auch, weil sich die Wege der Schweiz und der USA zuletzt fast nie kreuzten.
Gerade einmal zwei WM-Duelle bestritten die beiden Teams in den letzten 10 Jahren. Aus Schweizer Sicht gingen beide verloren:
- 2022, Viertelfinal: Nach einer perfekten Vorrunde mit 7 Siegen aus 7 Spielen setzt es für die Nati im Viertelfinal gegen die USA in Helsinki eine bittere 0:3-Schlappe ab.
- 2015, Viertelfinal: 7 Jahre zuvor ist es genau umgekehrt. Die USA steigen als Sieger der Gruppe B als klarer Favorit ins Aufeinandertreffen mit der Schweiz. Die Amerikaner werden ihrer Rolle gerecht und siegen mit 3:1.
Die Schweiz hat aber nicht nur schlechte Erinnerungen an Begegnungen mit den USA. 2013 behielt die Nati im Halbfinal in Stockholm mit 3:0 die Oberhand.