Fabian Grossmann hat einen Traum. Und diesem fährt der 33-jährige Aargauer seit dem 23. April wortwörtlich hinterher. Spätestens am 21. Juni will der Cousin von Eishockey-Profi Robin Grossmann das Nordkap erreichen, um die Sommersonnenwende zu erleben.
Schon über 100 Stunden auf dem Velo
Unterwegs ist Grossmann, der sein Abenteuer in Dottikon/AG gestartet hat, alleine. Neben seinem Velo begleitet ihn auf seiner Reise nur das Allernötigste: Essen, ein Kocher, eine Gaskartusche, eine Mini-Apotheke, ein Schlafsack, ein Zelt und ein paar Kleider und Schuhe für den Abend.
Seit seinem Aufbruch hat Grossmann, der Ende 2022 sein Doktoratsstudium in Sportwissenschaften erfolgreich abschloss, in 110 Stunden Velofahren rund 2700 Kilometer abgespult, darunter ungefähr 20'000 Höhenmeter. In Riga legt Grossmann aktuell einen für seine Verhältnisse längeren Halt ein.
Extraschlaufe, um SUI - CAN zu sehen
Nicht nur, weil er ohnehin schon immer einmal die Hauptstadt Lettlands kennenlernen wollte. Erst vor 2 bis 3 Wochen habe er realisiert, dass die Eishockey-WM in Riga stattfinde und die Schweiz da spiele. «Dann habe ich meine Route so kalkuliert, dass ich bei einem spannenden Spiel dabei sein kann. Dafür habe ich extra einen Umweg gemacht und 3 Etappen mehr absolviert», erzählt der Aargauer, der sich vor allem für die NHL und die Nati interessiert.
Das Velo liess er darum am Samstag für einmal stehen und genoss stattdessen das WM-Spiel zwischen der Schweiz und Kanada live im Stadion. Über den bisherigen Turnierverlauf ist Grossmann bestens im Bilde: «Ich habe alle Schweizer Spiele im Liveticker verfolgt», schildert der 33-Jährige, der sich durch seinen Cousin Robin schon immer fürs Eishockey interessierte.
Wiedersehen mit Nati in Tampere?
Am Sonntag will Grossmann seine Reise in Richtung Norwegen zum Nordkap fortsetzen. Über Estland soll ihn seine Route nach Finnland führen, wo er in Helsinki Besuch erwartet von seinen Eltern.
Rund 180 Kilometer von Finnlands Hauptstadt entfernt liegt Tampere. Für die Hockey-Nati würde Grossmann auch diese Extraschlaufe auf sich nehmen: «Auf den Halbfinal oder Final sollte ich es schaffen», meint der Abenteurer. Und ergänzt: «Wenn die Schweiz einen guten Viertelfinal spielt und ihrer Linie treu bleibt, ist alles möglich.»