Eine Heim-WM ist für einen Sportler an sich schon eine grosse Sache. Für Nicklas Jensen sind die diesjährigen Titelkämpfe aber noch einmal spezieller: Der dänische Flügelstürmer der Rapperswil-Jona Lakers ist in Herning geboren und aufgewachsen. Während sein Vater praktisch seine ganze Profi-Karriere dort verbrachte, zog es Jensen mit 16 Jahren in die Welt hinaus.
2011 von den Vancouver Canucks gedraftet, gelang ihm der Durchbruch in der NHL nie vollends. 31 Partien absolvierte er in der besten Liga der Welt, einen Grossteil seiner Zeit in Nordamerika verbrachte der mittlerweile 32-Jährige in der AHL. Seit 2022 läuft Jensen für die Rapperswil-Jona Lakers auf, wo er seinen Vertrag erst im Februar um zwei Jahre verlängert hat.
Jensens Fokus gilt derzeit aber nicht den Lakers, sondern der dänischen Nationalmannschaft. Und damit auch dem Duell mit der Schweiz am Samstag. «Eines der besten Nationalteams, gegen welches wir in den letzten Jahren gespielt haben», beschreibt Jensen die Nati.
Einen Grossteil der Schweizer Spieler kennt der Däne aus der National League, wo er seinen Wert nach zwei schwierigen Jahren mit Verletzungen in der abgelaufenen Saison unter Beweis gestellt hat.
Nicht nur Jensen mag Herning
Jensen kommt bereits zum zweiten Mal in den Genuss einer Heim-WM. Auch 2018, als die Titelkämpfe in Herning und Kopenhagen stattgefunden haben, gehörte er zum dänischen Team. Den Viertelfinaleinzug verpasste Dänemark damals zwar, Jensen selbst spricht dennoch von «den wohl besten Eishockey-Erinnerungen seiner Karriere».
Gute Erinnerungen an Herning hat aber nicht nur Jensen, sondern auch Patrick Fischer, dessen Stern als Nationalcoach hier einst aufging. Nach der Olympia-Enttäuschung in Pyeongchang startete die Nati mit wenig Kredit ins WM-Turnier – und holte sich am Ende die Silbermedaille.
Die Schweizer trugen ihre Spiele zwar hauptsächlich in Kopenhagen aus. Den Grundstein für den Medaillengewinn legten sie aber in Herning, als sie Finnland im Viertelfinal mit 3:2 in die Knie zwangen.