Finnlands Eishockeyaner kommen kaum mehr aus dem Jubeln heraus. Am Sonntagabend dürfte die Euphorie bei «Suomi» einen neuen Peak erreicht haben. In einem dramatischen Final gegen Kanada, das sich von einem 1:3-Rückstand in extremis zurückgekämpft hatte, behielt Finnland in der Verlängerung doch noch die Oberhand. Nach dem Overtime-Winner von Sakari Manninen (67.) brachen in der Arena in Tampere alle Dämme. Weltmeister im eigenen Land: Schöner wird ein Triumph wohl kaum mehr.
Finnen haben einen Lauf
2022 ist ohnehin das Jahr von Finnland. Erst gute 3 Monate ist es her, als sich die Nordländer in der Olympia-«Bubble» von Peking erstmals überhaupt zu Olympiasiegern krönten. Das «Double» mit Olympia- und WM-Titel im selben Jahr war vor den Finnen erst den Schweden geglückt (2006).
Die aktuelle Erfolgssträhne von Finnland begann jedoch schon vor 2022. Ihr Ursprung geht zurück auf das Jahr 2019, als «Suomi» in der Slowakei den WM-Pokal erstmals seit 2011 wieder in die Höhe stemmen konnte. Seither durften sich die Finnen bei jedem Grossanlass eine Medaille um den Hals legen – an 3 der letzten 4 Turniere war es die goldene.
Abschneiden von Finnland in den letzten 3 Jahren
Turnier | Abschneiden |
---|---|
WM 2019 (Slowakei) | Gold |
WM 2020 (Schweiz) | Kein Turnier wegen Corona |
WM 2021 (Lettland) | Silber |
Olympia 2022 (China) | Gold |
WM 2022 (Finnland) | Gold |
Genfer Filppula gehört jetzt zu den ganz Grossen
Einen wesentlichen Anteil an der Mini-Dynastie der Finnen hat auch Captain Valtteri Filppula. Mit dem WM-Triumph im eigenen Land krönte der Stürmer von Genf-Servette seine ohnehin schon hochdekorierte Karriere. Als erst 30. Spieler fand Filppula am Sonntag im Alter von 38 Jahren Aufnahme in den «Triple Gold Club».
Im wohl erlauchtesten Kreis des Welteishockeys finden sich nur Spieler, die sowohl den Stanley-Cup als auch Olympia- und WM-Gold in ihrem Palmarès vorweisen können. Filppulas Name ist schon seit 2008 auf dem Stanley Cup eingraviert, als er mit den Detroit Red Wings in der NHL triumphieren konnte. 14 Jahre später darf Filppula nun auch ein Häkchen hinter die anderen beiden grossen Titel machen.
Finnland top, Schweiz verliert einen Platz
Die Erfolge in den letzten 4 Jahren lügen nicht: Finnland ist gegenwärtig die Nummer 1 im Welteishockey. Das zeigt auch ein Blick auf die Weltrangliste der IIHF. Die Finnen grüssen vor Kanada und Russland von der Spitze.
Die einzige Veränderung in den Top 10 der Weltrangliste betrifft die Schweiz. Die Nati verliert nach dem Viertelfinal-Aus an der WM einen Rang auf Kosten von Tschechien (Bronze) und belegt nun Position 7.
Land | Punkte |
---|---|
1. Finnland | 4130 |
2. Kanada | 3990 |
3. Russland | 3935 |
4. USA | 3775 |
5. Schweden | 3675 |
6. Tschechien | 3650 |
7. Schweiz | 3590 |
8. Slowakei | 3590 |
9. Deutschland | 3555 |
10. Dänemark | 3335 |