Die Schweiz hat sich an Weltmeisterschaften als absolutes Topteam etabliert. Anders ist die Tatsache, dass die Nati in der laufenden Kampagne zum bereits 3. Mal in den letzten 4 Jahren den Gruppensieg errungen hat, nicht zu interpretieren (2024 resultierte in der Vorrunde Platz 2).
Mit Viertelfinal beginnt neue Rechnung
Dass diese Konstanz kein Garant für eine Halbfinal-Qualifikation ist, musste die Schweiz 2022 und 2023 erfahren, als im Viertelfinal gegen die USA respektive Deutschland jeweils Endstation war.
Es ist die Krux mit dem WM-Modus. Man kann eine begeisternde Vorrunde zeigen und alle Gegner in Grund und Boden spielen. Geht dann aber der Viertelfinal verloren, war das Turnier eine einzige Enttäuschung. Das mag nicht auf alle Teams zutreffen, mit Sicherheit aber auf die Grossen – und dazu gehört inzwischen gewiss auch die Schweiz.
Den Beweis, dass die Nati mit diesem Druck, am Tag X liefern zu müssen, umgehen kann, erbrachte sie im Vorjahr. Im tschechischen Ostrava war es weniger Glanz denn Fleiss und Härte, welche in einem 3:1-Arbeitssieg gegen Deutschland mündeten.
Eine grosse Chance
Ähnliche Attribute sind auch am Donnerstag gegen Österreich gefordert, will die Schweiz zum 2. Mal in Serie das finale WM-Wochenende erreichen und um die Medaillen spielen. «Wir werden laufen, wir werden hart und geradlinig spielen und den Gegner zu Fehlern zwingen», ist sich Patrick Fischer sicher.
Einen auf dem Papier «einfacheren» Viertelfinal-Gegner als Österreich hätte die Schweiz – vielleicht mit Ausnahme von Co-Gastgeber Dänemark – nicht bekommen können. Die Rollen im Duell der Nachbarn sind klar verteilt. Im Best-of-7-Modus würde sich die Nati gegen Österreich im Normalfall souverän durchsetzen.
Nun ist es aber nur dieses eine Spiel, diese «Belle», um in der Playoff-Sprache zu bleiben, welche über Sein oder Nichtsein entscheidet. «Klar sind wir angespannt, alles andere wäre ja verrückt, schliesslich wollen wir gewinnen», so Fischer.
Ambühl klettert im Line-up hoch
Mit Ausnahme von Nico Hischier, der seit dem Deutschland-Spiel verletzt zusehen muss, kann der Nati-Coach im Viertelfinal aus dem Vollen schöpfen. Alle 25 gemeldeten Akteure nahmen am Mittwoch am Abschlusstraining teil. Von den Linien-Kombinationen scheint Fischer eine klare Vorstellung gewonnen zu haben.
Andres Ambühl, der das Turnier als 13. Stürmer in Angriff genommen hatte, wird gegen Österreich an der Seite der beiden NHL-Stürmer Nino Niederreiter und Kevin Fiala stürmen. «Es ist immer das gleiche mit ihm, er beginnt als 13. Stürmer und hört woanders auf. Er hat unglaublich gut gespielt. Und er macht den Puck einfach rein», kommentiert Fischer die Personalie Ambühl.