Nach 4 Gruppenspielen steht die Hockey-Nati an der WM in Riga mit 3 Siegen da. Das Fischer-Team ist damit hinsichtlich der Qualifikation für die Viertelfinals absolut im Soll. Bereits budgetiert sind dabei zwei weitere Siege. Sowohl gegen Belarus (am Sonntag) und gegen Grossbritannien (am Dienstag) ist die Nati Favorit.
Fehlt noch das 5. Gruppenspiel am Samstag gegen Russland. Auch die «Sbornaja» steht aktuell bei 3 Siegen und einer Niederlage, führt die Tabelle der Gruppe A aufgrund des besseren Torverhältnisses aber vor den Schweizern an. Noch an. Denn für Patrick Fischer ist klar: «Wir möchten nach diesem Match Erster sein.»
Testspielsiege ohne viel Aussagekraft
Ein Blick zurück offenbart allerdings ein ähnlich tristes Bild, wie man es von den Begegnungen mit Schweden kennt: Der letzte Schweizer Erfolg gegen die Russen an einer WM datiert vom 3. Mai 2000, als die Nati in St. Petersburg sensationell 3:2 gewann. Seit dem 3:3 im Jahr 2005 in Wien setzte es 9 Niederlagen ab.
Die beiden Testspiele gegen die Osteuropäer konnte die Schweiz im Vorfeld der WM gewinnen. Doch beide Mannschaften sind kaum mehr mit denjenigen aus den Vorbereitungsspielen zu vergleichen.
An den Linien «rumgeschraubt»
Veränderungen hat es im Team der Schweizer auch während der WM gegeben. Nachdem Fischer mit dem Spiel seiner Schützlinge bei fünf gegen fünf nicht zufrieden gewesen war, stellte er die Sturmlinien neu zusammen. «In diesem Jahr war es etwas anders, weil wir sehr wenige Vorbereitungsspiele hatten. Deshalb mussten wir etwas rumschrauben», so der Nati-Trainer.
Gegen die Slowakei stürmte so beispielsweise Sven Andrighetto an der Seite von Timo Meier und Joël Vermin. Nico Hischier und Philipp Kurashev bildeten zusammen mit Routinier Andres Ambühl die 2. Sturmlinie. Gegen die Slowakei hat dies gut funktioniert. Angesichts von Fischers Kader-Rotationen ist es aber durchaus möglich, dass es gegen Russland erneut zu gewissen Änderungen in den Linien kommt.
Kurashev will abliefern
Bei den Schweizern stimmt das Selbstvertrauen für einen Coup nach dem Schützenfest gegen die Slowakei. Mit einem Sieg würde die Nati Kurs auf den Gruppensieg nehmen – was im Hinblick auf den Gegner in den Viertelfinals wichtig sein könnte.
Speziell wird das Duell gegen die Russen für Kurashev. Als Kind hatte der schweizerisch-russische Doppelbürger davon geträumt, einst für die «Sbornaja» aufzulaufen. Nun bestreitet der 21-Jährige bereits seine zweiten Titelkämpfe für die Schweizer Nati.
Vor zwei Jahren sei er gegen Russland noch nicht so viel zum Einsatz gekommen. «In diesem Jahr habe ich in Chicago viel gelernt und viel mitgenommen. Damit will ich der Mannschaft helfen zu gewinnen», so die Ansage des Blackhawk-Stürmers.