9:0 – so lautete das klare Verdikt, als sich die Schweizer vor drei Jahren letztmals an einer WM mit Italien duellierten. Auch diesmal steigt die Mannschaft von Trainer Patrick Fischer als klarer Favorit in die Partie gegen den südlichen Nachbarn. Mit dabei ist in Finnland aber weiterhin die nötige Demut.
«Wir behandeln sie wie jeden anderen Gegner und werden sehr aggressiv, gradlinig und hart spielen», verspricht Fischer. Wichtig sei, den Italienern nicht unnötige Chancen durch Strafen zuzugestehen. An der Bande stehen bei Italien unter anderen die in der Schweiz bestens bekannten Greg Ireland als Chef und Larry Huras als Assistent.
Kommt Fiala?
Die Schweizer haben sich in der Vorbereitung, in der sie in sechs von neun Partien siegten, ein gutes Gefühl geholt. Fischer beschreibt das Team als jung sowie verrückt im positiven Sinn. «Die Spieler sind extrem hungrig und fokussiert. Nun gilt es zu justieren, dass wir die Emotionen im Griff haben. Der Mix zwischen Härte und Skills stimmt.»
Zur Absage von NHL-Starverteidiger Roman Josi, der bei seiner schwangeren Frau bleibt, sagt Fischer: «Ich habe lange mit ihm geredet. Es macht für mich Sinn.» Ob der in der Nacht auf Freitag mit den Minnesota Wild aus den NHL-Playoffs ausgeschiedene Kevin Fiala das Team verstärkt, ist noch offen. Normalerweise steht eine Teilnahme des 25-jährigen Ostschweizers ausser Frage, diesmal ist die Situation aber insofern anders, als ihm ein sehr gut dotierter mehrjähriger Vertrag in der besten Liga der Welt winkt.
«Die Goalies sind nie ein Problem»
Die Sturmlinien könnten gegen Italien aufgrund des Trainings am Freitag folgendermassen aussehen: Bertschy, Hischier, Meier; Suter, Malgin, Simion; Ambühl, Corvi, Herzog; Kurashev, Thürkauf, Scherwey. Wer am Samstag das Tor hütet, verriet Fischer wie gewohnt nicht. Er liess sich aber entlocken, dass das Trainerteam einen klaren Plan habe, wer die Nummer 1 sei. Eine Nummer 3 gebe es nicht. «Die Goalies sind bei uns nie ein Problem», sagt Fischer weiter.
Die Nummer 1 kann eigentlich nur der siebenfache Meisterkeeper Leonardo Genoni sein. «Was er wieder geleistet hat in den Playoffs, ist unglaublich», zollt Fischer dem Zuger Torhüter Respekt. Da er jedoch schon an die Zukunft denkt – Genoni ist 34 Jahre alt, Reto Berra 35 – wird auch Sandro Aeschlimann spielen. Der 27-jährige Goalie des HC Davos nimmt erstmals an einer Weltmeisterschaft teil, nachdem er schon an den Olympischen Spielen in Peking zum Team gehört hatte, dort allerdings nie zum Einsatz kam.