Bis vor Kurzem teilten sie sich beim HC Davos die Garderobe, nun streifen sie sich das landeseigene Trikot über – um im 4. WM-Gruppenspiel gegeneinander anzutreten. Die Rede ist von den Schweizern Andres Ambühl und Enzo Corvi sowie dem slowakischen Offensiv-Mann Kristian Pospisil.
Von «Zero» zum «Hero»
Für Pospisil bedeuten die Titelkämpfe im hohen Norden das Ende einer schwierigen Saison, die trotz schalem Beigeschmack ihre Glanzlichter hatte:
- Dezember 2021: Der HCD verpflichtet ihn. Er kommt in der Quali nur auf 8 Einsätze, die Minus-5-Bilanz ist ernüchternd.
- Februar 2022: Pospisil spielt mit der Slowakei am olympischen Eishockey-Turnier in Peking und gewinnt sensationell Bronze.
- April 2022: In der Playoff-Viertelfinal-Serie gegen Rapperswil-Jona kommt Pospisil zum Einsatz. In nur 4 Playoff-Spielen markiert er 4 Skorerpunkte (2 Tore, 2 Assists) und rettet den HCD nach 0:3-Rückstand in der Serie in den Halbfinal.
Ob er ob seiner WM-Nomination trotz wenig Spielpraxis erstaunt sei? Dieser Annahme erteilt der 26-Jährige eine deutliche Absage: «Ich habe jeden Tag hart gearbeitet. Wenn ich gespielt habe, konnte ich mich beweisen – vor allem in den Playoffs.»
Auf den Innenkanten am gefährlichsten
An der WM im Einsatz für sein Heimatland stehend, muss sich Pospisil um seine Einsatzzeiten deutlich weniger Sorgen machen als in Davos. Nichtsdestotrotz erlebte er bis dato auch in Helsinki ein Auf und Ab: Aus 3 Spielen resultierte nur 1 Sieg, immerhin gelang ihm 1 Tor.
Pospisil gewähren zu lassen ist gefährlich, setzt er doch mit dem sogenannten «Mohawk-Turn» seit Jahren immer wieder seine «Wunderwaffe» ein: Dabei dreht er beide Füsse nach aussen, gleitet auf den Innenkanten der Kufen und verschafft sich dank geschmeidiger Radien Raum. Sowohl in den NL-Playoffs als auch an an dieser WM setzte er diesen «Move» erfolgreich ein.
Der «Mohawk-Turn» darf nicht fehlen
Zweifelsohne wartet mit Pospisil und den Slowaken die bislang schwierigste Aufgabe auf die Schweizer an der WM. Denn wie auch Pospisil bestens weiss, spiele sein Team «hart, klug und druckvoll». Das Schweizer Gegenrezept? Hellwach sein und Pospisil nicht in Schwung kommen lassen.