«Schwierig, schwierig, schwierig», waren Nino Niederreiters Worte in der Mixed-Zone auf die Frage, was in ihm vorgehe. Der NHL-Stürmer war der erste Schweizer, der sich nach der bitteren Final-Enttäuschung mit Tränen in den Augen vors Mikrofon wagte – und nach einem tiefen Seufzer auch schon wieder weg war. Mehr gab es für den Churer (noch) nicht zu sagen.
Auch der scheidende Andres Ambühl, der an seiner 20. WM sein letztes Eishockeyspiel absolviert hat, war verständlicherweise um viele Worte verlegen. Emotional, aber gewohnt bescheiden schob er den Fokus von sich weg. «Es geht nicht um mich, es geht um die Mannschaft, um die Schweiz. Wir wollten mehr. Aber es hat wieder nicht gereicht.»
Eine Analyse so kurz nach dem Spiel sei nicht einfach, aber: «Wenn man kein Tor erzielt, ist es schwierig, zu gewinnen.» Eine Floskel, der sich auch Sven Andrighetto bemühte. Allgemein glichen sich wenig überraschend die Statements der Schweizer Akteure nach dem 0:1 in der Verlängerung – und als Beobachter fühlte man sich zurückversetzt ins 2024, ins 2018 oder 2013.
«Zweimal Silber macht auch kein Gold»
Die 4. Silbermedaille in der Neuzeit und die 2. in Folge ist eigentlich ein Erfolg, aber natürlich so kurz nach der Schlusssirene wenig fassbar. «Man ist enttäuscht, leer – es ist kein schönes Gefühl», meinte Andrighetto. Der ZSC-Stürmer konnte es sich auch mathematisch nicht zurechtbiegen. «Zweimal Silber macht auch kein Gold. Es ist schwierig im Moment.»
Sogar der sonst so abgeklärte Nati-Trainer Patrick Fischer suchte nach Worten und sprach von einer «Schockstarre». Eine richtige Erklärung für das erneute Scheitern im Final habe er noch nicht, aber klar sei: «Auf die Leistung im ganzen Turnier können die Spieler unglaublich stolz sein.»