Vor der Eishockey-WM in Riga ist vieles anders als in anderen Jahren. Einerseits wird erst am 6. Juni – so spät wie noch nie – der Weltmeister erkoren. Andererseits ist es viel schwieriger als in anderen Jahren, die klaren Favoriten auszuloten.
Viel weniger NHL-Stars am Start
Denn bei allen Teams fehlen die besten Spieler. Und diesmal nicht nur, weil zeitgleich die Playoffs in Nordamerika laufen. Sondern vielmehr auch, weil so mancher NHL-Star keine Lust auf eine WM in der Blase hat. Denn die Cracks der besten Liga der Welt haben dieses Szenario schon im vergangenen Sommer bei den letzten Playoffs erlebt.
Ausserdem sind auch aufgrund der Corona-Regeln mit Selbst- und Team-Isolation Nachnominierungen aus der NHL anders als in anderen Jahren so gut wie ausgeschlossen.
Zudem könnten Corona-Fälle die Situation bei Mannschaften schnell verändern. So gab es vor Turnierstart etwa bei Aussenseiter Italien 15 Corona-Fälle im Team.
Schlägt die Stunde der Aussenseiter?
Als die WM 2006 schon einmal in Riga stattfand, sicherte sich Schweden mit einem 4:0-Finalsieg gegen Tschechien den Titel. Mit «Tre Kronor» ist auch diesmal wieder zu rechnen. Denn natürlich ist auch eine junge Auswahl aus Schweden, Russland, Tschechien oder Kanada stärker einzuschätzen als die Konkurrenz. Aber es könnte die Stunde der Aussenseiter schlagen.
Als Titelverteidiger tritt Finnland an. Der Titelgewinn war 2019 insofern überraschend, als «Suomi» mit der vermeintlich schwächsten Mannschaft seit langem angetreten war – bloss zwei NHL-Spieler standen im Kader. Das unterstreicht, was mit einem guten Teamgeist alles möglich ist. Und sorgt vor der speziellen WM in Riga für eine spannende Ausgangslage.