- Die Schweiz startet mit einer 4:5-Niederlage nach Verlängerung gegen Tschechien in die WM-Kampagne in Herning.
- In einer turbulenten Partie sorgt der in der Schweiz bestens bekannte Roman Cervenka in der Overtime für das bessere Ende für den Titelverteidiger.
- Bereits am Samstagabend geht es für die Nati gegen Co-Gastgeber Dänemark weiter (ab 20:10 Uhr live auf SRF info).
Am Ende hätte man auch eine Münze werfen können, um zu ermitteln, ob die Schweiz oder eben Tschechien die WM mit einem Sieg lanciert. Über die gesamte Partie gesehen begegneten sich die beiden Vorjahresfinalisten erneut auf Augenhöhe. Jubeln durften am Ende aber – wie bereits 2024 im Endspiel in Prag – die Tschechen.
Nach einem furiosen Antritt von NHL-Superstar David Pastrnak ging aus Sicht der Nati im Slot Roman Cervenka vergessen. Der langjährige National-League-Akteur konnte sich aus bester Position im Slot die Ecke aussuchen und fand in der 63. Minute einen Weg an Leonardo Genoni vorbei zum Siegtreffer.
Zuvor hatte die Schweiz in der Verlängerung zwei gute Chancen durch Sven Andrighetto und Nico Hischier nicht verwerten können. Und so waren es letztlich die Tschechen, welche sich den Zusatzpunkt sichern konnten.
Unbefriedigender Lohn für starkes Schlussdrittel
Die Schweiz wird sich ärgern, dass sie überhaupt eine Verlängerung spielen musste. Bis knapp vier Minuten vor Ende des 3. Drittels führte das Team von Trainer Patrick Fischer mit 4:3. Doch Lukas Sedlak erzwang mit seinem Powerplay-Tor, einem aus der Luft verwerteten Abpraller, die Overtime. Dem 4:4 vorausgegangen war eine ärgerliche Strafe gegen Denis Malgin wegen Spielverzögerung, nachdem er den Puck in der eigenen Zone über das Plexiglas spediert hatte.
Gefallen haben dürfte Fischer indes die Reaktion seiner Mannschaft auf ein sehr bescheidenes Mitteldrittel, welches die Nati bei einem Schussverhältnis von 3:15 mit 0:2 verloren hatte. Die Schweizer kamen wie verwandelt zum 3. Abschnitt aus der Kabine und stifteten pausenlos Chaos in Tschechiens Zone. Erst glückte WM-Debütant Sandro Schmid auf Zuspiel von WM-Debütant Tyler Moy in Überzahl das 3:3 (42.), ehe Andrighetto die Nati in der 49. Minute 4:3 in Führung schoss.
Hoher Preis für Undiszipliniertheiten
Der Start ins Spiel war der Schweiz vorzüglich geglückt. Schon nach 94 Sekunden düpierte Verteidiger Christian Marti den tschechischen NHL-Goalie Karel Vejmelka mit einem überraschenden Schuss aus spitzestem Winkel. Das vermeintliche 2:0 von Schmid in der 6. Minute wurde nach einer erfolgreichen Coach's Challenge der Tschechen wegen Abseits zwar annulliert. Dies hinderte die Nati aber nicht, ihren Vorsprung zu verdoppeln. In der 18. Minute, nur 32 Sekunden nach einem misslungenen Penalty-Versuch von Pastrnak, stellte Damien Riat auf 2:0.
Im Anschluss nahmen die Schweizer sich den Wind gleich selbst aus den Segeln. Nach zwei kleinen Strafen gegen Timo Meier und Michael Fora war die Nati bei 3-gegen-5 gegen den Weltmeister auf verlorenem Posten. HCD-Stürmer Matej Stransky verkürzte noch vor der ersten Sirene auf 1:2 (20.).
Im Mittelabschnitt war es mit Filip Zadina erneut ein Davoser, der für den Weltmeister ausgleichen konnte (27.). Und in der 36. Minute gingen die Tschechen nach einer Druckphase durch Filip Pyrochta erstmals in Führung.
So geht's weiter
Besonders der Push der Schweizer im Schlussabschnitt dürfte einige Körner gekostet haben. Viel Zeit zur Erholung bleibt dem Fischer-Team aber nicht. Bereits am Samstagabend steht gegen Co-Gastgeber Dänemark das zweite Gruppenspiel an.