Das WM-Auftaktspiel der Eishockey-Nati rückt immer näher. Am späten Mittwochabend landete die Schweiz in Riga, wo sie die Gruppenphase bestreitet. Am Donnerstagnachmittag erschien das Team von Headcoach Patrick Fischer in der gut 10'000 Zuschauer fassenden Arena zum Training.
Niederreiter wieder mit Corvi?
Einer der ersten Schweizer auf dem Eis war Nino Niederreiter. Für den Stürmer der Winnipeg Jets war es die erste Einheit mit der Nati seit seiner WM-Teilnahme 2019 in der Slowakei. Seine Vorfreude auf die WM ist zwar gross, dennoch hat Niederreiter die Enttäuschung des frühestmöglichen Playoff-Ausscheidens in der NHL noch nicht ganz verdaut: «Am liebsten würde ich natürlich noch in Nordamerika um den Stanley Cup kämpfen», so der Churer. Er fügt aber sogleich an: «Es ist immer eine riesige Ehre, für die Schweiz zu spielen.»
Mit vielen Spielern aus dem diesjährigen WM-Kader teilt Niederreiter erstmals die Kabine. Nicht aber mit Enzo Corvi. Die beiden Jugendfreunde aus gemeinsamen Tagen beim EHC Chur verstehen sich nicht nur neben, sondern auch auf dem Eis hervorragend. So erstaunt es kaum, das Fischer die beiden sogleich in derselben Sturmlinie trainieren liess. Komplettiert wurde die Angriff-Formation meist durch Fabrice Herzog.
Malgin: Viel Speed und eine feine Technik
Niederreiter war nicht das einzig neue Gesicht im Schweizer WM-Kader. Aus Colorado ist auch Denis Malgin zur Nati gestossen. Der Schweizer WM-Topskorer von 2022 (5 Tore, 7 Assists in 12 Spielen) dürfte dem Fischer-Team wie Niederreiter speziell auch im Powerplay einen Boost verleihen. Während der kräftig gebaute Churer im Slot Unruhe stiften soll, ist der kleingewachsene Solothurner eher der Mann für den «Onetimer».
Auch Malgin hat sich in den NHL-Playoffs viel mehr ausgerechnet. Kein Wunder, spielte er doch für den Titelverteidiger. Den Blick richtet der 26-Jährige nun aber nach vorne. Für Malgin steht an der WM einiges auf dem Spiel. Nicht nur will er mit der Nati Grosses vollbringen. Für Malgin geht es in Riga (und später eventuell Tampere) auch darum, sich für einen neuen Vertrag in der NHL aufzudrängen. Sein letztes Arbeitspapier in Nordamerika endet nach der laufenden Spielzeit.
In der NHL sind keine Schweizer mehr engagiert
Die beiden Neuankömmlinge Niederreiter und Malgin werden am Freitagmittag noch ein zweites Mal mit dem Team trainieren können, bevor es am Samstag für die Schweiz erstmals in Riga ernst gilt. Um 11:20 Uhr trifft die Nati in ihrem ersten Gruppenspiel auf Aussenseiter Slowenien.
Noch ist offen, ob die Schweiz auf weitere Verstärkung aus Übersee zählen kann. Bei Kevin Fiala wird am Wochenende definitiv entschieden, ob er von den Los Angeles Kings die Freigabe erhält. Zudem ist in der Nacht auf Freitag das Devils-Quartett Nico Hischier, Jonas Siegenthaler, Goalie Akira Schmid und Timo Meier gegen Carolina aus den Playoffs ausgeschieden . Die drei Erstgenannten sind gewillt, zum Nationalteam zu stossen – für Meier, der noch keinen Vertrag für die nächste Saison besitzt, ist das Verletzungsrisiko zu gross.
Das aktuelle WM-Kader umfasst 25 Spieler. Das ist auch die Anzahl, die für die WM gemeldet werden darf. Sollten also NHL-Spieler dazustossen, würden andere Akteure kurzfristig noch in die Röhre gucken.