Klingende Namen sucht man beim nächsten Gegner der Schweiz an der Eishockey-WM in Riga am Donnerstagabend vergebens. Dafür fiebert einer der grössten slowakischen Spieler überhaupt auf der Tribüne mit. Miroslav Satan amtet seit 2019 als Verbandspräsident. Und seit der Stanley-Cup-Sieger von 2009 das Sagen hat, geht es mit dem Nationalteam aufwärts.
Bevor die Slowakei den 1136-fachen NHL-Spieler an der Verbandsspitze installierte, verpasste sie an der WM 6 Mal in Serie den Viertelfinal. Mit Satan als oberstem Chef qualifizierten sich die Slowaken nicht nur 2 Mal für die Runde der letzten 8 an der WM, sondern 2022 auch noch für den Halbfinal an den Olympischen Spielen in Peking.
Gute Jugendarbeit trägt Früchte
Satans grosser Name allein bringt noch keinen Erfolg. Aber er kann Inspiration sein für junge Spieler, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Und die Slowakei verfügt über eine Vielzahl grosser Talente. Beim letztjährigen NHL-Draft machten mit Juraj Slafkovsky (1.) und Simon Nemec (2.) gleich zwei Slowaken die ersten beiden Plätze unter sich aus.
Auch im anstehenden NHL-Draft dürfte die Slowakei mit Samuel Honzek und Dalibor Dvorsky im Minimum wieder zwei Erstrunden-Picks stellen, wenn auch in diesem Fall nicht ganz so frühe wie noch 2022.
Aus diesem Quartett ist an der laufenden WM einzig Nemec anwesend. Für den Verteidiger mit Jahrgang 2004 ist es bereits die 3. Teilnahme an einer A-WM. Von den New Jersey Devils gedraftet, absolvierte Nemec die gesamte Saison in der AHL beim Farmteam Utica Comets, wo er Teamkollege von Akira Schmid war. In 71 Partien buchte der 19-Jährige 38 Skorerpunkte (13 Tore), eine beachtliche Zahl für einen Verteidiger.
Nemec hat gute Chancen, sich in der kommenden Spielzeit an der Seite von Schmid, Nico Hischier, Jonas Siegenthaler und allenfalls auch Timo Meier in der NHL bei New Jersey zu beweisen.
Letzte Schweizer Niederlage vor 11 Jahren
Zunächst spielt Nemec aber nicht mit, sondern gegen Hischier und Siegenthaler. Für das Schweizer Devils-Duo wird das Duell mit der Slowakei die diesjährige WM-Premiere sein. Im 4. Gruppenspiel tritt die Nati erstmals mit dem definitiven WM-Kader an.
Fraglich ist allerdings, ob auch alle 25 gemeldeten Spieler einsatzbereit sein werden. Verteidiger Janis Moser verpasste am Dienstag den 5:0-Sieg gegen Kasachstan krankheitsbedingt und fehlte auch im Training am Mittwoch.
Auch ein Fehlen Mosers würde nichts daran ändern, dass die Schweiz als Favoritin in die Partie gegen die Slowakei steigt. Aus den letzten 3 WM-Duellen 2022, 2021 und 2018 ging die Nati jeweils als Siegerin hervor. Die Slowakei behielt letztmals im Jahr 2012 die Oberhand.