So manch einen Schweizer Fan dürfte spätestens nach dem 3:2-Sieg der Nati am Samstag gegen Titelmitfavorit Kanada das WM-Fieber gepackt haben. Harter Kampf, grosse Leidenschaft, unbedingter Siegeswille: alles war dabei. Dazu die riesige Unterstützung der zahlreich aufs Auffahrts-Wochenende angereisten Fans in Riga. Es ist schwer, nach dem Gesehenen nicht euphorisch zu sein.
Und doch war es «nur» ein Sieg in der Vorrunde. Ein grosser, zweifelsohne. Aber letztendlich gab es auch dafür nur 3 Punkte wie auch gegen Slowenien oder Kasachstan. Wenn die Schweiz mit diesem Kader im Viertelfinal zum 4. Mal in Serie hängen bleiben sollte, ist der Sieg gegen Kanada nur noch eine Randnotiz. Das mag hart sein – ein Erfolg gegen die stolzen «Ahornblätter» darf für die Schweiz niemals als selbstverständlich angesehen werden –, ist aber die Realität.
Platz 1 winkt
Zweitrangig sind die Resultate in der Gruppenphase deshalb aber keineswegs. Immerhin will das Team von Patrick Fischer die gute Ausgangslage im Kampf um Platz 1 nutzen. Schliesslich spielt man im Viertelfinal immer noch lieber gegen Dänemark oder Deutschland als gegen Schweden, Finnland oder die USA, zumal dies auch logistische Vorteile mit sich bringen würde. Trifft dieser Fall ein, könnte die Nati für den Viertelfinal in Riga bleiben.
Diesen 1. Platz kann die Schweiz bereits am Sonntagabend gegen Tschechien definitiv sicherstellen. Dafür braucht es einen Sieg. Ob dieser nach 60 Minuten oder erst nach Verlängerung/Penaltyschiessen zustande kommt, spielt keine Rolle.
Zwei «Schweizkenner» als grösste Bedrohung
Die besten Chancen auf einen weiteren Erfolg hat die Nati, wenn es ihr gelingt, Roman Cervenka und Dominik Kubalik in den Griff zu bekommen. Das Duo zeichnete mit insgesamt 9 Treffern für fast die Hälfte aller tschechischen Tore an dieser WM verantwortlich. In den meisten Fällen ist es der kreative Spielmacher Cervenka, der den äusserst abschlussstarken Kubalik mit einem Zuckerpass bedient.
Als Liga-Topskorer der vergangenen beiden National-League-Saisons sind die Qualitäten von Rapperswil-Jonas Cervenka in der Schweiz bestens bekannt. Und auch der Name Kubalik dürfte beim eingefleischten Eishockey-Anhänger noch nachhallen. Der 27-Jährige stürmte zwischen 2017 und 2019 für Ambri-Piotta, wo ihm in 90 Partien 97 Skorerpunkte gelangen (37 Tore). Mittlerweile verdient Kubalik sein Geld in der NHL bei den Detroit Red Wings, wo er Teamkollege von Pius Suter ist.
Die letzten Direktduelle
Olympia 2022 | Viertelfinal-Qualifikation | CZE 2:4 SUI |
Olympia 2022 | Vorrunde | CZE 2:1 n.P. SUI |
WM 2021 | Vorrunde | CZE 2:5 SUI |
WM 2019 | Vorrunde | CZE 5:4 SUI |
WM 2018 | Vorrunde | CZE 5:4 n.P. SUI |
WM 2017 | Vorrunde | CZE 1:3 SUI |