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WM: Nati überzeugt weiter Die richtige Mischung aus Klasse, Widerstandsfähigkeit und Reife

Die Slowakei hat es als erstes Team an der Eishockey-WM geschafft, die Schweiz zu kitzeln. Die Nati hat aber gross reagiert.

Ohne Widrigkeiten durch ein WM-Turnier zu kommen ist illusorisch. Es war klar, dass die Schweiz nach dem lockeren Aufgalopp gegen Slowenien, Norwegen und Kasachstan fortan auf mehr Gegenwehr stossen würde. Die Frage war nur: Wie würde die Nati darauf reagieren? Nun, das Gruppenspiel gegen die Slowakei hat darauf bereits eine erste und für die Schweiz sehr positive Antwort geliefert.

Erst unglücklich, dann etwas kopflos

Nach dem 2:0 durch Nino Niederreiter in der 25. Minute schien das Team von Patrick Fischer erneut auf einen problemlosen Sieg zuzusteuern. Doch ein unglücklicher Ablenker eines Linienrichters brachte die Schweiz von ebendiesem Weg ab. Verteidiger Romain Loeffel konnte den unabsichtlichen «Pass» des Unparteiischen zum Slowaken nicht mehr unterbinden, kurz darauf war Robert Mayer im Tor geschlagen.

Das 1:2 war der Startschuss einer Phase mit mehreren negativen Ereignissen, in der das Momentum auf die Seite der Slowakei wechselte. Denis Malgin und Kevin Fiala (Penalty) vergaben zwei Topchancen, um auf 3:1 für die Schweiz zu stellen. Auf der anderen Seite kamen die Slowaken mit dem 4. Schuss im Mitteldrittel zum 2. Tor. Ihre Provokationen, speziell gegen die Schweizer NHL-Spieler, hatten Wirkung gezeigt.

Wichtiger «Lehrblätz»

Doch jetzt kommt, was richtig gut war. Die Nati schaffte es, sich in der 2. Pause emotional wieder zu fangen und sich voll und ganz auf ihre spielerische Klasse zu besinnen. Nach dem 3:2 liess die Schweiz der Slowakei keine Chance mehr, noch einmal ins Spiel zurückzukommen.

Trainer Patrick Fischer gibt seinen Spielern Anweisungen.
Legende: Fanden die richtigen Worte Trainer Patrick Fischer und Captain Nino Niederreiter. KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Fischer sprach nach dem Spiel von einem «Lehrblätz». Seine Spieler seien kurzfristig in die Provokations-Falle des Gegners getappt. «Es ist gut, wurden wir dafür mit den beiden Gegentoren bestraft. Daraus können wir nun lernen», so der Coach.

Ein spezieller Abend war es für Christian Marti, der nicht nur für den Gamewinner verantwortlich zeichnete, sondern auch sein allererstes Nati-Tor überhaupt schoss. Nun kann der ZSC-Verteidiger erstmal durchatmen: «Es ist schön, endlich mal diese 0 wegzuhaben», freute sich Marti, der nun aber keine grosse Feier erwartet: «Es ist ein Tor, da gibt es nicht gleich eine Flasche Champagner.»

Top 2 als Zwischenziel

Zum Feiern ist auch Nico Hischier, der wie Jonas Siegenthaler erstmals an dieser WM zum Einsatz kam, (noch) nicht. Dazu ist der Devils-Stürmer nach den Reisestrapazen zu müde. Auf dem Eis ging es dann aber doch ordentlich: «Ich habe vor dem Match ein paar Kaffees getrunken, so fühlte ich mich einigermassen frisch», meinte Hischier. Fügte aber sogleich an: «Diese Nacht werde ich sicher gut schlafen.»

Da die Nati am Freitag spielfrei hat, bleibt Hischier und Co. etwas mehr Zeit, um sich für das Kracher-Wochenende mit den Spielen gegen Kanada und Tschechien vorzubereiten. Auch da will die Schweiz in ihrem Prozess wieder einen Schritt vorwärts machen. Und auch resultattechnisch hat Fischer nach dem Slowakei-Spiel ein klares Zwischenziel ausgerufen: «Wir wollen in der Gruppe unter die Top 2 kommen.»

Eishockey-WM 2023

SRF zwei, Sportlive, 18.05.2023, 19:00 Uhr

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