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WM-Viertelfinal am Donnerstag Diesmal ist die Schweiz gegen die USA Favorit

Die Schweiz trifft am Donnerstag im WM-Viertelfinal auf die USA und hat nach der überragenden Gruppenphase Blut geleckt.

Die Zeiten, in denen sich die Schweiz gegen die USA höchstens Aussenseiterchancen zugestand, gehören längst der Vergangenheit an. Nach dem Gruppensieg geht das Team von Patrick Fischer die Viertelfinal-Aufgabe voller Selbstvertrauen an – und mit dem klaren Anspruch, dass die Nummer 4 der aktuellen IIHF-Weltrangliste nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu weiteren Erfolgen sein soll.

Die Schweizer haben die letzten beiden Duelle an Weltmeisterschaften 2014 (in der Gruppenphase) und 2015 (im Viertelfinal) zwar verloren. Doch das junge US-Team gilt trotz 5 WM-Bronzemedaillen in den letzten 10 Jahren nicht unbedingt als erstgenannter Aspirant auf den Titel in Finnland. Dazu kommt, dass der Verlauf des aktuellen Turniers eher den Vergleich mit 2013 nahelegt, als die Schweiz in Stockholm 9 Siege aneinanderreihte und mit einem eindrucksvollen 3:0 gegen die USA in den Final stürmte.

Gegnerischer Coach voll des Lobes

Dass sich die Vorzeichen verändert haben, zeigt sich auch in den Interviews vor der Partie. «Die Schweiz spielt an dieser WM wahrscheinlich das beste Eishockey von allen Teams. Das wird eine riesige Aufgabe für uns», stimmte der amerikanische Trainer David Quinn ein Loblied an. Schnörkelloses, temporeiches Eishockey, eine gut gecoachte Mannschaft und starke Goalies hat Quinn als Stärken ausgemacht. «Man sieht, warum sie die Gruppe gewonnen haben.»

Captain Seth Jones nimmt seine Mitspieler in die Pflicht. «Wir müssen von Anfang an bereit sein und physisch dagegenhalten. Es wird ein hartes Spiel.»

Fischer: Respekt vor den USA, aber keine Angst

Patrick Fischer hütet sich auf der anderen Seite, die Amerikaner kleiner zu reden, als sie sind. Die Mannschaft, die im Schnitt noch zwei Jahre jünger ist als die Schweiz, habe zwar «noch nicht viel Erfahrung in solchen Situationen». Doch die Jugendlichkeit könne auch zum Trumpf werden. «Die Amerikaner sind bereit, wenn es zählt», weiss Fischer.

Beim eigenen Team hat der Coach trotz der praktisch makellosen Vorrunde noch Steigerungspotenzial ausgemacht. Ruhig zu bleiben, die Emotionen im Griff zu behalten und diszipliniert aufzutreten, lautet die Losung. «Bis jetzt hatte noch jede Mannschaft Mühe mit unserem Speed. Ich bin sicher, dass das auch bei den Amerikanern der Fall sein wird.»

Kurashev und das Wiedersehen mit Bordeleau

Für Philipp Kurashev wird der Viertelfinal gleich in doppelter Hinsicht besonders. Er trifft nicht nur auf Jones, der in der Garderobe der Chicago Blackhawks neben ihm sitzt. Thomas Bordeleau, Sohn von Sébastien Bordeleau, der jahrelang in der Schweiz aktiv war, kennt er seit Kindesbeinen an. «Sein Vater spielte damals noch in Bern, mein Vater war Trainer. Wir haben jeweils zusammen trainiert», erinnert sich Kurashev.

Auch Bordeleau, mit 20 Jahren einer der jungen Wilden im US-Team, hat nur gute Erinnerungen an diese Zeit und allgemein an seine Kindheit in der Schweiz. Auch wenn seine Deutschkenntnisse fast verschwunden sind, ist der Kontakt zu Kurashev nicht abgebrochen. «Ich habe seine Karriere natürlich verfolgt. Es wird ganz sicher ein spezielles Spiel für mich.»

Schweiz – USA live auf SRF

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Sie können den Viertelfinal zwischen der Schweiz und den USA am Donnerstag ab 19 Uhr live auf SRF zwei und im Stream in der Sport App mitverfolgen. Die Partie beginnt um 19:20 Uhr.

WM in Finnland

SRF zwei, sportlive, 24.05.22, 11:00 Uhr ; 

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