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Mathieu Faivre hat Pyeongchang verlassen müssen.
Legende: Nach Hause geschickt Mathieu Faivre hat Pyeongchang verlassen müssen. Imago

Französischer Abgang Shiffrin-Freund Faivre muss vorzeitig nach Hause

Frankreich hat Skifahrer Mathieu Faivre nach Hause geschickt. Die Gründe dafür gehen zurück bis zum WM-Skandal 2010.

Besonders gut gelaunt war Mikaela Shiffrin im Zielraum nach dem zweiten Abfahrtstraining nicht. Etwa zur gleichen Zeit befand sich ihr Freund, Mathieu Faivre, Weltmeister im Team-Bewerb mit Frankreich, auf der Heimreise – hinausgeworfen von der Team-Leitung.

Faivres unbedachte Äusserungen

Faivre habe nach dem Riesenslalom am Sonntag, in dem er Siebter geworden war, gegenüber Journalisten Äusserungen getätigt, die «nicht mit dem Mannschaftsgeist vereinbar sind», erläuterte David Chastan, Chef der französischen Skifahrer.

Im Riesenslalom hatten Alexis Pinturault, Thomas Fanara, Victor Muffat-Jeandet und eben Faivre die Plätze drei, fünf, sechs und sieben belegt. Im Anschluss sagte Favire folgende verhängnisvolle Sätze: «Wenn ihr nur wüsstet, was ich über die gesamte Gruppe denke», antwortete er auf die Frage nach dem Abschneiden der vier Franzosen, dann fügte er an: «Ich fahre hier nur für mich.»

Erinnerungen an Südafrika

Sätze wie diese lösen in Frankreich Entsetzen aus. Sie erinnern die «Grande Nation» an die Fussball-WM 2010 in Südafrika und den peinlichen Eklat um die Nationalmannschaft. Der sportliche Misserfolg, die internen Querelen und der Aufstand der Spieler gegen Nationaltrainer Raymond Domenech machten «Les Bleus» damals international zum Gespött.

In Anlehnung an den Ort des WM-Quartiers hat sich der Eklat als «le fiasco de Knysna» in die Köpfe der Franzosen eingebrannt. Die Vorfälle beschäftigten Präsident Nicolas Sarkozy, am Ende mussten Präsident und Generaldirektor des Fussball-Verbandes zurücktreten, Rädelsführer wie Nicolas Anelka, Patrick Evra und Franck Ribery wurden vorläufig für Nati-Einsätze gesperrt.

Benoit Paire wurde 2016 von Rio nach Hause geschickt.
Legende: Wenig Lust auf Olympia Benoit Paire wurde 2016 von Rio nach Hause geschickt. Reuters

Auch Paire musste Härte spüren

Seitdem handeln die Franzosen beim kleinsten Anzeichen eines Eklats gnadenlos. Vor 2 Jahren wurde Tennis-Profi Benoit Paire von den Olympischen Spielen in Rio nach Hause geschickt, weil er angeblich zunächst keine grosse Lust auf eine Teilnahme verspürt hatte, dann nicht im olympischen Dorf wohnen wollte und schliesslich nach der Zweitrunden-Niederlage gegen den Italiener Fabio Fognini «inakzeptables Verhalten» an den Tag legte.

Hinter dem guten Ruf der Grande Nation muss sogar der sportliche Erfolg zurückstehen. Faivre fällt nach seinem Rauswurf für den Team-Wettbewerb aus. Bei der WM 2017 war er Mitglied der französischen Gold-Equipe. Favire hat sich auf Facebook inzwischen für sein Verhalten entschuldigt:

Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung

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