- Real Madrid und Chelsea trennen sich im Halbfinal-Hinspiel der Champions League im Estadio Alfredo di Stéfano 1:1.
- Christian Pulisic bringt die Londoner früh in Führung, Karim Benzema gleicht für Real noch vor der Pause aus.
- Das Rückspiel an der Stamford Bridge steigt am nächsten Mittwoch.
Es mag bizarr klingen, doch zum Schluss dürften beide Teams den Schlusspfiff herbeigesehnt haben. Chelsea, weil es mit einem 1:1 im Halbfinal-Hinspiel bei Real Madrid durchaus zufrieden sein kann. Und die Gastgeber, weil der Tank komplett leer war.
Zwar suchten die «Königlichen» in den letzten Minuten noch den Siegtreffer, die Bemühungen erstickten nach ungewohnten Ungenauigkeiten aber oft schon im Keim. Wenig überraschend bot sich die letzte Torchance nach einem stehenden Ball, Abwehrchef Raphaël Varane konnte die scharfe Flanke von Toni Kroos aber nicht aufs Tor bringen.
Chelsea überraschend offensiv
Abgesehen von Varanes Kopfball-Möglichkeit geizte die 2. Halbzeit mit Torszenen. Beide Teams kamen zwar zu ihren Umschalt-Momenten, die letzte Konsequenz liessen aber sowohl Chelsea als auch Real Madrid nach der Pause vermissen.
Die ersten 45 Minuten hatten sich deutlich ereignisreicher präsentiert. Etwas überraschend waren es die «Blues», welche das Spieldiktat schon früh übernahmen. In der 10. Minute dürften nicht wenige Chelsea-Anhänger bereits den Führungstreffer bejubelt haben, doch Timo Werner brachte es fertig, den Ball freistehend aus 5 Metern nicht an Real-Goalie Thibaut Courtois vorbei zu bringen.
Pulisic tanzt, Benzema zaubert
Verpasstes holte Chelsea aber nur 4 Minuten später nach. Die komplette Madrider Abwehr liess sich von einem weiten Ball von Antonio Rüdiger düpieren. Empfänger Christian Pulisic konnte alleine auf Courtois losziehen. Der US-Amerikaner manövrierte sich erst am belgischen Goalie vorbei und fand dann aus kurzer Distanz die Lücke im besetzten Real-Kasten.
Für die Heimmannschaft war das 0:1 wie ein Weckruf. Real Madrid riss die Partie fortan an sich, Karim Benzema zirkelte den Ball in der 23. Minute mit seinem schwächeren linken Fuss an den Aussenpfosten. Kurz darauf stellte der französische Stürmer sein Visier dann richtig ein. Nach einer einstudierten Eckball-Variante und 2 Kopfball-Verlängerungen gelangte der Ball im Sechzehner zu Benzema, der diesen auf engstem Raum erst mit dem Kopf kontrollierte und dann mit einem Seitvolley in die Maschen hämmerte.
Vorteil Chelsea für das Rückspiel
Die beiden Teams haben nun eine Woche Zeit, um sich auf das Rückspiel in London an der Stamford Bridge vorzubereiten. Chelsea genügt im heimischen Stadion dabei ein torloses Remis. Real Madrid braucht im Minimum ein Auswärtstor, um die Chance auf den insgesamt 14. Titel in der Champions League aufrecht zu erhalten. Für die «Blues» wäre es die erste Finalteilnahme seit 2012, als Chelsea den Wettbewerb zum 1. und bisher einzigen Mal gewinnen konnte.