Den Young Boys haftet seit einigen Jahrzehnten das unrühmliche Image an, in grossen Momenten die Nerven zu verlieren. Nur schon deshalb war der Coup gegen Schachtar Donezk aussergewöhnlich. Kommt hinzu, dass gegen das ukrainische Starensemble in den letzten Jahren nur wenige Teams gut ausgesehen haben.
Ein Berner Sextett fehlt verletzt
Deshalb ist es durchaus legitim, dass man in Bern von der erstmaligen Teilnahme an der CL-Gruppenphase träumt. Doch der Grat ist schmal, insbesondere angesichts der Verletztenliste. Mit Steve von Bergen, Alexander Gerndt, Sékou Sanogo, Loris Benito, Sven Joss und Taulant Seferi fällt ein Sextett aus. Sportchef Fredy Bickel bedauert dies: «Wir stehen unmittelbar vor einem ganz grossen Ziel des Klubs und können nicht aus dem Vollen schöpfen, das bedrückt uns alle.»
Wir sind eine Ausbildungsliga. Für den FC Basel gilt das vielleicht nicht, aber für alle anderen.
Bitter und ärgerlich sei auch der Absprung von Stammspieler Florent Hadergjonaj vor knapp einer Woche, der Ingolstadt YB vorzog. «Wir sind eine Ausbildungsliga. Für den FC Basel gilt das vielleicht nicht, aber für alle anderen», ist sich Bickel bewusst. Anders als der FCB kann YB keine (europäischen) Garantien anbieten.
Europa League nimmt etwas Druck
Zudem käme ein Exploit gegen Gladbach nach der Enttäuschung in Basel (0:3) gelegen. Denn den deutlichen Rückstand in der Super League will man mit europäischen Highlights kompensieren. Sollte YB zum 2. Mal innert 6 Jahren in den Playoffs scheitern, könnten sie sich mit der Europa-League-Teilnahme trösten. «Das nimmt einen gewissen Druck», so Bickel.
Die möglichen Startformationen:
YB: Mvogo; Sutter, Vilotic, Rochat, Lecjaks; Ravet, Bertone, Gajic, Sulejmani; Kubo; Hoarau.
Mönchengladbach: Sommer; Strobl, Christensen, Vestergaard; Johnson, Kramer, Dahoud, Wendt; Hahn, Stindl, Raffael.
Sendebezug: Radio SRF 1, Mittagsbulletin, 13.08.2016, 12:40 Uhr.