Die Saison 2004/05 ging als unrühmliche Spielzeit in die Champions-League-Geschichte ein. Gleich zweimal musste eine Partie wegen Zuschauer-Ausschreitungen abgebrochen werden.
Probleme in Italien
In der Gruppenphase wurde im Spiel AS Roma-Dynamo Kiew vom 14. September 2004 Schiedsrichter Anders Frisk bei Halbzeit auf dem Weg in die Kabine von einem Feuerzeug am Kopf getroffen, das aus dem Roma-Fansektor geworfen worden war. Der Schwede stürzte blutend zu Boden und musste ins Spital eingeliefert werden. Kiew gewann den Match 3:0 forfait.
Auch das Viertelfinal-Rückspiel zwischen Inter Mailand und der AC Milan vom 12. April 2005 konnte nicht zu Ende gespielt werden. Milan-Keeper Dida wurde durch einen Feuerwerkskörper aus dem Inter-Fansektor an der Schulter verletzt. Zunächst liess Schiedsrichter Markus Merk das Spiel nach einer kurzen Unterbrechung fortsetzen. Weitere Petarden-Würfe provozierten aber einen Abbruch. Die UEFA wertete die Partie mit 3:0 für Milan, das in die Halbfinals einzog.
Galatasaray-Juve im Strudel politischer Wirren
Die Begegnung Galatasary Istanbul - Juventus Turin war schon zum dritten Mal von einer unvorgesehenen Verschiebung betroffen. Im Spätherbst 1998 wurde das zweitletzte Gruppenspiel wegen der «Öcalan-Affäre» um eine Woche verschoben. Zwischen der Türkei und Italien hatte es schwere diplomatische Verstimmungen gegeben, weil Italien die Auslieferung des in Rom festgesetzten kurdischen Separatistenführers Abdullah Öcalan verweigerte.
In der Gruppenphase 2003/04 trafen die beiden Teams erneut aufeinander. Diesmal konnte «Gala» das Heimspiel nicht in Istanbul durchführen, nachdem wenige Tage zuvor bei vier Bombenanschlägen in der Bosporus-Metropole 57 Menschen getötet worden waren. Stattdessen wurde eine Woche später in Dortmund gespielt.