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Champions League FCB: Mit Yakin nochmals die Europa League aufmischen

Nach dem Frust über das ärgerliche Out in der Champions League gilt beim FC Basel der Blick nach vorne. Sportdirektor Georg Heitz stellte klar, dass man im Frühjahr mit Murat Yakin weiterarbeiten und an die Erfolge in der Europa League aus dem letzten Frühjahr anknüpfen will.

Während Minuten nach dem Schlusspfiff in den Katakomben der Arena auf Schalke die Wogen bei Spielern und Betreuern hoch gingen, ordnete FCB-Sportdirektor Georg Heitz im SRF-Studio das Abschneiden der Basler in der Champions League ein.

Heitz‘ Bilanz fiel ambivalent aus: «Sportlich hat der FCB das Ziel, das sich Mannschaft und Trainerstab gesetzt hatten, nicht erreicht. Dennoch haben wir eine gute Kampagne gezeigt. Wir konnten auf europäischem Niveau mithalten und mit zwei Siegen gegen Chelsea hatte niemand gerechnet.»

Turbulenter Herbst auf und neben dem Platz

Während sich beim FC Basel auf dem Platz sensationelle Exploits und ärgerliche Punktverluste abwechselten, durchlebte der Klub auch daneben keinen ruhigen Herbst. In den Medien wurde über Spannungen zwischen Schlüsselspielern und Trainer Murat Yakin spekuliert. Die Tatsache, dass die Klubführung in dieser Zeit nicht demonstrativ den Vertrag Yakins verlängerte, wurde als Zeichen des Misstrauens interpretiert.

Heitz deutet die Unruhe um den Klub vielmehr als Symptom dafür, dass Basel in Sachen medialer Aufmerksamkeit auf europäischem Niveau angekommen ist: «Jedes Wort und jede Geste kann als Giftpfeil interpretiert werden.»

Keine Eile bei Vertragsverlängerung

Unmissverständlich stellte Heitz dann klar: «Wir wollen mit Murat Yakin weiterarbeiten.» In der Winterpause wird sich die Klubführung mit dem Trainer zusammensetzen. Der Vertrag, der bei Erfüllung der sportlichen Zielsetzung (es darf davon ausgegangen werden, dass diese der Gewinn des Meistertitels ist) ohnehin bis Ende Saison 2014/15 weiterläuft, soll verlängert werden.

Dass der Klub mit seinem Vorgehen die Möglichkeit eines Absprungs des Trainers in Kauf nimmt, stellt Heitz nicht in Abrede. So hatte Uli Forte bei seinem Wechsel von GC zu YB im vergangenen Sommer die mangelnde Wertschätzung der Zürcher beklagt, weil sie seinen Kontrakt nicht vorzeitig verlängern wollten.

Es warten die nächsten Aufgaben

«Wir verlängern Verträge nicht, um die Ruhe im und um den Klub zu wahren. Wir verlängern sie dann, wenn es angebracht ist», erklärte Heitz. Und angesprochen auf Transfergerüchte (Yakin wurde von der Gazzetta als künftiger Lazio-Coach gehandelt) meinte der Sportdirektor: «Wie jeder Arbeitnehmer hat Murat Yakin das Recht, sich auf dem Markt umzusehen.»

Verlängert Yakin aber mit Basel, dürften sich in der Winterpause auch die medialen Wogen etwas glätten. Und dann erwarten den FCB und seinen Coach bald die nächsten europäischen Herausforderungen. Im vergangenen Frühjahr begeisterten die Basler in der Europa League, wo sie nach Siegen über St. Petersburg und Tottenham erst im Halbfinal an Chelsea scheiterten.

«In der Europa League zu spielen, ist keine Strafe. Wir haben dort in der vergangenen Saison super Erfahrungen auf hohem Niveau gesammelt», blickte auch Heitz voraus auf den europäischen Frühling.

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