Das Hinspiel gegen den kleinen Klub aus Zypern markierte den bisherigen Tiefpunkt dieser Saison. In einem schwachen Spiel kam der BVB nicht über ein 1:1 hinaus. Roman Bürki patzte beim Gegentor gleich doppelt. Zunächst spielte er einen Fehlpass, danach liess er einen harmlosen Schuss abprallen.
Vertrauensbeweis ohne Wirkung
Nach dem Spiel stärkte Trainer Peter Bosz Bürki demonstrativ den Rücken. Und drei Tage später verlängerte der Klub sogar den Vertrag mit seinem Torhüter.
Ein Vertrauensbeweis, der bisher noch nicht die gewünschte Wirkung brachte. Beim 2:4 am Sonntag gegen Aufsteiger Hannover verschuldete der Berner einen Penalty und machte abermals keinen sicheren Eindruck.
Das war pomadig, selbstgefällig und über weite Strecken Alibifussball ohne die nötige Robustheit, ohne die nötige Zweikampfhärte.
Spielsystem in der Kritik
Bürkis Baisse steht stellvertretend für eine verunsicherte Hintermannschaft. In den letzten drei Bundesliga-Spielen kassierte der BVB 9 Gegentreffer. Das risikoreiche Spielsystem von Trainer Peter Bosz, das zu Saisonbeginn noch so gut funktionierte, steht in der Kritik. Bundestrainer Joachim Löw konstatierte im ZDF -Sportstudio: «Dortmund hat den Anspruch, offensiv zu spielen. Aber man muss auch defensiv die richtigen Antworten haben.»
Gegen Aussenseiter Apoel Nikosia wird in erster Linie die Offensive gefordert sein. Doch auch Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang spielte zuletzt weit unter seinen Möglichkeiten.
Resultate
Trostpflaster Europa League
Ein Sieg gegen die Zyprioten ist für den BVB allerdings Pflicht, will er den 3. Platz in der Gruppe H verteidigen und nach der Winterpause in der Europa League spielen. Zu mehr dürfte es ohnehin nicht mehr reichen.
Madrid und Tottenham sind mit 6 Punkten Vorsprung schon fast ausser Reichweite. Die Qualifikation für die Champions-League-Achtelfinals damit kaum mehr möglich. Deshalb lautet das Motto am Mittwoch gegen Nikosia: Schadensbegrenzung.
Sendebezug: Radio SRF3, Abendbulletin, 28.10.2017, 17:40 Uhr