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Steven Gerrard im Regen.
Legende: Einsamer Kämpfer Nur Captain Steven Gerrard genügte gegen Basel den Ansprüchen. Keystone

Champions League Liverpool: Ein Gerrard alleine reicht nicht

Der grosse FC Liverpool ist in der Champions League am vermeintlich kleinen FC Basel gescheitert. Während auf der Insel die Gründe für das Scheitern gesucht werden loben die Schweizer Medien den Auftritt des FCB.

Ob der Liverpool-Coach, sein Captain, die englischen oder Schweizer Medien - am Ende sind sich alle einig: Basel hat sich verdient für die Achtelfinals der Champions League qualifiziert, Liverpool ist verdient ausgeschieden.

«Sie sind draussen - und verdienen es», schreibt die britische Zeitung The Telegraph . «Einfach besser als der FC Liverpool», titelte der Landboote . Aber auch die Akteure versuchten erst gar nicht, nach Ausreden zu suchen. «Wir haben es nicht verdient, weiterzukommen. So einfach ist das», analysierte LFC-Coach Brendan Rodgers. «Wir kriegten, was wir verdient haben», sagte sein Captain Steven Gerrard.

Liverpool von Gerrard abhängig

Der einzige Spieler, der in den englischen Medien einigermassen gut wegkommt, ist Gerrard. «Keiner arbeitete härter als er, um Liverpool in die Achtelfinals zu bringen. Es hatte nicht sein sollen», schreibt Daily Mail und blickt gleichzeitig auch in Gerrards Zukunft: «Vielleicht wird es auch nie wieder sein.»

Liverpools Probleme sind schnell ausgemacht. «Es ist ein Team, dass einzig und allein auf die Qualitäten und Führungsfähigkeiten ihres Captains angewiesen ist. Die kollektive Antwort an der Anfield Road fiel aus», meint The Guardian . Auch The Independent geht in diese Richtung: «Ohne Gerrard ist bei Liverpool keine Inspiration auszumachen.» Der Telegraph geht sogar noch einen Schritt weiter: «Gerrards Brillanz unterstreicht, wie viel Klasse seinen Teamkollegen fehlt.»

Basels Stabilität

Was den «Reds» fehlt, hat den FCB in die Achtelfinals gebracht - eine geschlossene Temleistung. «Basel verdiente sich den Einzug in die Achtelfinals mit einem selbstbewussten Auftritt, taktischen Verständnis, Tempo und Überraschungsmomenten...», so die Analyse in der NZZ . «Man könnte auf jeden Einzelnen aus dem Kollektiv ein Loblied singen», schreibt die Aargauer Zeitung.

«Es war ein Triumph der Stabilität», kommentiert der Tages-Anzeiger und führt aus: «Auf europäischer Bühne zeigt der FCB, was mit innerer Stabilität zu erreichen ist. Da spielt offenbar keine Rolle, wie gerade der Trainer heisst [...] Da spielt nicht einmal einer Rolle, dass die Mannschaft dauernd wichtige Spieler verliert.»

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 09.12.2014, 20:00 Uhr

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