Resultate
In den spanischen Postillen wurde Luka Modric als «Transferflop» abgestempelt. Ganz sicher sei er die 35 Millionen Euro nicht wert, die Real Madrid im Sommer 2012 für seine Ablöse hatte aufwerfen müssen.
Denn bei seinen 127 Einsätzen mit Tottenham Hotspur hatte ein fast stets überzeugender Modric Begehrlichkeiten geweckt. Der Kroate fasste in England rasch Fuss, prägte das Spiel der Londoner und wurde vom langjährigen ManUnited-Coach Alex Ferguson geadelt: Zum besten Mittelfeldspieler der Premier League.
Gestreikt und dann geschwächelt
Doch nach vier Saisons war er des Lebens auf der Insel überdrüssig. So sehr, dass Modric mit einem Trainingsstreik die Freigabe zu Real erzwingen wollte. Vor der Einigung wurde er für zwei Monate vom Mannschaftstraining suspendiert.
Isoliert war der 28-Jährige dann auch während seiner harzigen Anfangsphase bei den «Königlichen». 10 Meisterschaftsrunden musste sich der 73-fache Nationalspieler bis zu seinem ersten Treffer im Real-Dress gedulden. Der Kampf um einen Stammplatz war damit aber noch nicht zu Ende ausgefochten.
Erst mit der Ankunft von Trainer Carlo Ancelotti drehte der Wind endgültig. Begünstigt hatte Modrics Aufblühen zudem der Abgang von Mesut Özil zu Arsenal sowie die Verletzungen von Sami Khedira und Xabi Alonso.
Der Glaube war unerschütterlich
Heute ist Modric der unbestrittene Regisseur im Mittelfeld. Gelobt werden seine Klasse im Aufbauspiel, sein unnachahmliches Ballgefühl, seine Passqualität, aber auch seine Zweikampfstärke. Dies von höchster Stelle, so wurde etwa Cristiano Ronaldo unlängst zitiert: «Er ist unser Schlüsselspieler.»
«Ich habe immer an mich geglaubt», lautete jeweils Modrics lakonischer Kommentar, wieso er die Hoffnungen doch noch erfüllen konnte. Und nicht zuletzt dank der Nummer 19 glauben nun auch die Real-Anhänger wieder daran, dass im Champions-League-Halbfinal Titelverteidiger Bayern München bezwungen werden kann.