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Champions League «Nur» noch zweistellige Millionenbeträge bei der AS Monaco

Mit mehreren hundert Millionen Euro hat ein zwielichtiger Oligarch die AS Monaco in den letzten Jahren aus der Ligue 2 zum Aufstieg und bis in die Champions League geführt. Seit vergangenem Sommer setzt der YB-Gegner in der CL-Quali aber vermehrt auf junge Talente denn auf teure Stars.

Wichtigste Spieler bei Monaco

Resultate

Falcao, James Rodriguez oder auch Joao Moutinho hiessen die Stars, welche für eine Gesamtsumme von deutlich über 100 Mio. Euro vor zwei Jahren in Monaco engagiert worden waren. Die Namen und Zahlen stehen für die Ära unter Klubpräsident Dmitri Rybolowlew – bzw. sie standen für diese Ära.

Denn der milliardenschwere russische Oligarch hat seine Investitionen massiv zurückgefahren. Heuer verpflichtete Monaco vergleichsweise günstige und junge Spieler. Kein Zuzug in dieser Sommerpause war älter als 24 Jahre, keiner kostete mehr als 15 Mio. Monacos jüngster Aufschwung ist ins Stocken geraten.

Prinz Albert von Monaco, Dmitri Rybolowlew und Jekaterina Rybolowlewa (von rechts).
Legende: Der Fürst, der Oligarch und dessen Tochter Albert II von Monaco, Dmitri Rybolowlew und Jekaterina Rybolowlewa (von rechts). Reuters

Rettung durch zwielichtigen Geschäftsmann

Der Klub, der 2004 noch im Final der Champions League (0:3 gegen Porto) gestanden hatte, war 2011 in die Ligue 2 abgestürzt und drohte noch tiefer zu fallen. Rybolowlew stieg ein. Monaco stieg auf und klassierte sich in der folgenden Saison gleich auf dem zweitem Platz der Ligue 1.

Gemäss dem Fachmagazin «France Football» wollte der Oligarch dank seinem Engagement von Fürst Albert die monegassische Staatsbürgerschaft erlangen. Diese könnte für ihn nützlich sein, ermittelt doch die russische Justiz nach dem ungeklärten Einsturz einer Mine gegen Rybolowlew.

TV-Hinweis

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Das Hinspiel in der CL-Quali zwischen YB und Monaco können Sie am Dienstag ab 20:15 Uhr auf SRF zwei oder hier im Liveticker mit Stream mitverfolgen.

Der Geldfluss wird kleiner

Ob es an den laufenden Untersuchungen liegt, an den gut vier Milliarden Franken, die Rybolowlew 2014 seiner Ex-Frau überweisen musste, oder ob die Wirtschaftssanktionen gegen Russlands Elite auch ihm zugesetzt haben, ist unklar. Fakt ist: Das Portemonnaie sitzt weniger locker als auch schon.

Den Ligakösus PSG konnte man so nicht fordern: Mit 22 Punkten Rückstand resultierte in der Meisterschaft Platz 3. Mittlerweile wird auch über einen langsamen Rückzug von Rybolowlew bei Monaco spekuliert.

Auf YB wartet als Folge der jüngeren Entwicklung am Dienstagabend kein Starensemble, sondern eine mit jungen Talenten gespickte Mannschaft. Deren Qualität ist freilich so hoch, dass sie als klarer Favorit in die Partie gegen den Schweizer Vize-Meister geht.

Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin 17.7.2015, 18:45 Uhr.

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