Hört man heutzutage 'Griechenland', denkt man unweigerlich an Krise. Seit Jahren steckt die beliebte Feriendestination in grossen finanziellen Schwierigkeiten - ein baldiges Ende ist nicht in Sicht. Hört der Sportfan hingegen 'Olympiakos Piräus', kommt im so ziemlich alles andere in den Sinn, aber sicher nicht Krise.
Den Bayern auf den Fersen
Der vor 90 Jahren gegründete Klub reitet seit Jahren in der Heimat auf einer Erfolgswelle (17 Meistertitel in den letzten 19 Saisons!) und sorgt nicht zum ersten Mal auch in der Champions League für Aufsehen. Nach dem 2:1-Erfolg am Mittwoch gegen Dynamo Zagreb liegen die Griechen in der Gruppe F mit 9 Punkten aus 4 Spielen hinter den punktgleichen Bayern auf Platz 2. Die Achtelfinals sind trotz des happigen Schlussprogramms (Bayern auswärts, Arsenal zuhause) zum Greifen nah.
Eine Qualifikation für die K.o.-Phase in der «Königsklasse» wäre freilich kein Novum: Bereits 4 Mal überstand Olympiakos die Gruppenphase. 1998/99 stand man gar im Viertelfinal.
Das Ende der Wanderjahre?
Mittendrin in der Olympiakos-Erfolgsgeschichte ist auch ein Schweizer Nationalspieler: Pajtim Kasami ist bei Piräus, das seine ersten 9 Spiele in der heimischen Meisterschaft alle gewonnen hat, im Mittelfeld gesetzt. Während andere Nati-Kollegen wie Gökhan Inler, Xherdan Shaqiri oder Valon Behrami in ihren Klubs im Zentrum um Einsatzminuten kämpfen müssen, spielt Kasami unter Trainer Marco Silva regelmässig von Beginn weg.
Nach seinen Wanderjahren in der Schweiz (Bellinzona, Luzern), Italien (Palermo) und England (Fulham) scheint der mazedonisch-schweizerische Doppelbürger am Ägäischen Meer sein Glück gefunden zu haben. Finanzkrise hin oder her.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 04.11.15, 20:00 Uhr