Spätestens seit seinem Lattenknaller in der Champions League gegen Juventus Turin und den Toren gegen Frankfurt und Augsburg hat Mahmoud «Mo» Dahoud die volle Aufmerksamkeit der Fans. Aus dem aktuell erfolgreichen Gladbacher Team ist der Syrer nicht mehr weg zu denken. Die Zuspiele des 19-Jährigen sind teilweise genial.
Wann wacht die Menschheit auf?
Angefangen hat seine Geschichte 1996 in der syrischen Stadt Amude an der Grenze zur Türkei. Heute stehen die Truppen des Islamischen Staats (IS) nur 60 Kilometer von Amude entfernt, doch geflohen ist seine Familie bereits vor 19 Jahren vor den Repressalien des Assad-Regimes. Damals war Dahoud 9 Monate alt, seine Familie wurde im Rheinland heimisch.
Dort ist Dahoud längst verwurzelt. Die Flüchtlings-Problematik lässt ihn dennoch nicht kalt: Anfang September postete er auf seiner Facebook-Seite das berühmte Foto eines toten Flüchtlings-Kinds am Strand. «Wann wacht die Menschheit auf?», schrieb er dazu.
Dahouds Vertrag in Gladbach läuft bis 2018 und zuletzt gab es Gerüchte um ein Interesse von Juventus Turin. Dazu sagt Trainer André Schubert kategorisch: «Wir werden Dahoud nicht abgegeben. Bei ihm braucht keiner anzurufen».
Er zeigt Sachen oh la la
Schon Lucien Favre hatte immer wieder die Qualitäten Dahouds gelobt. «Er zeigt Sachen, oh la la», sagte der Schweizer einmal – und zögerte dann doch, das Talent ins kalte Wasser zu werfen.
Nun aber hat Dahoud den grossen Schritt geschafft: an der Seite von Granit Xhaka soll der 19-Jährige auf der Doppel-Sechs weiter reifen. «Ich bin sehr dankbar, dass ich jetzt so häufig spielen darf und geniesse das alles sehr», sagt Dahoud bescheiden.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur Champions League