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CL-Aus fast besiegelt Bruchlandung in Europa: In Barcelona ist Wunden lecken angesagt

Die Katalanen haben im Sommer die grosse Auferstehung ausgerufen. Zumindest europäisch scheinen sie krachend zu scheitern.

Ousmane Dembélé und Gerard Piqué.
Legende: Grosse Erwartungen, noch grössere Enttäuschung Barcelona droht der erneute Gang in die Europa League. David Ramos/Getty Images

153 Millionen Euro hat Barcelona im Sommer für die Transfers von Raphinha, Jules Koundé und Robert Lewandowski ausgegeben. Weitere namhafte Akteure mit gut dotierten Verträgen stiessen ablösefrei zu den «Blaugrana».

Das finanziell so arg gebeutelte Barça von Präsident Joan Laporta, das künftiges Einkommen in Form von TV-Rechten im Austausch für fast eine Milliarde Euro veräusserte, wurde nicht müde, der europäischen Fussball-Elite seine Wiederauferstehung anzukündigen. Grosse Worte, die entsprechende Taten erfordern. Doch diese blieben in der Champions League aus. In einer Hammergruppe mit Bayern München, Inter Mailand und Underdog Viktoria Pilsen hätten die Katalanen allen beweisen können, dass sie tatsächlich wieder zum Kreis der ganz Grossen gehören. Diese Chance hat Barcelona zweifelsohne vergeben.

Kein Ass mehr im Ärmel

Das dramatische 3:3 im Camp Nou gegen Inter hält Barça rechnerisch zwar noch im Rennen um die Achtelfinal-Qualifikation in der «Königsklasse», in der Theorie sieht es aber zappenduster aus. Trainer Xavi macht sich denn auch kaum noch Hoffnungen: «Die Ausgangslage ist sehr schwierig. Wir haben es nicht mehr in unseren Händen. Es ist Zeit, uns auf die Liga zu konzentrieren», sagte der Coach.

Holen die Mailänder aus den verbleibenden 2 Partien gegen das noch punktelose Pilsen oder die bereits qualifizierten Bayern 3 Zähler, ist Barcelona aus dem Rennen raus. Dem «wiederauferstandenen» FCB droht das europäische Überwintern in der zweitklassigen Europa League – schon wieder. Was für Mannschaften kleineren Formats ein grosser Erfolg sein mag, ist für Barcelona nichts weiter als eine Schmach.

Kaum Zeit zum Wunden lecken

Ruhe wird beim 5-fachen Champions-League-Sieger in absehbarer Zukunft wohl kaum einkehren. Die wirtschaftliche Lage von Barcelona wird weiter zu reden geben, zumal die finanziellen Auswirkungen der sogenannten «Hebel» erst noch abzuwarten sind. Auch in Sachen Infrastruktur wird es bei den Katalanen zu Veränderungen kommen. Weil das in die Jahre gekommene Camp Nou einer gründlichen Sanierung bedarf, wird Barcelona seine Heimspiele in der Saison 2023/24 im «Exil» von Montjuic austragen müssen. Dort, wo 1992 die Olympischen Sommerspiele stattfanden.

Was das Sportliche angeht, bleibt Barça nicht viel Zeit, um seine Wunden aus dem Champions-League-Fiasko zu lecken. Bereits am Sonntag kommt es in Spaniens Laliga zum Duell der Duelle mit dem punktgleichen Real Madrid. Für die Katalanen steht im «Clasico» viel auf dem Spiel, womöglich noch mehr als für den Erzrivalen. Sollten die «Blaugrana» im Bernabeu gewinnen, würde die europäische Schmach fürs Erste in den Hintergrund rücken. Verlieren sie aber, beginnt der Baum so richtig zu brennen.

Champions League

SRF zwei, «Champions League – Highlights», 12.10.22, 23:00 Uhr ; 

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