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CL-Mittwoch Revue passiert Haalands «Wonder Goal» à la Cruyff und: was ist mit Juventus los?

Auch am Mittwoch wurden in der Champions League einige Geschichten geschrieben. Überraschende und weniger überraschende. Wir fassen zusammen.

Weil die Partie der Gruppe A zwischen den Rangers und Napoli aufgrund der Trauerfeierlichkeiten für die verstorbene Queen Elizabeth II verlegt worden war, gingen am Mittwoch 9 statt nur 8 Spiele in der Champions League über die Bühne. Dabei gab es erneut die eine oder andere Überraschung. Das trifft jedoch nicht auf einen in himmelblau gekleideten Wikinger zu.

Fliegender Haaland entzückt die Fussball-Welt

Dass Manchester City die Klasse besitzt, um einen Rückstand auch tief in der 2. Halbzeit noch zu korrigieren, ist nicht erst seit Mittwoch und dem Duell mit Borussia Dortmund bekannt. Wenn es aber mit derart viel Stil geschieht, ist es allemal der Rede wert. Das Geschoss von John Stones zum 1:1 in der 80. Minute diente dabei nur als Vorgeschmack auf die grosse Flugshow des Erling Haaland. Ein Tor, das sogar auf der Playstation surreal daherkommen würde.

Bereits die Aussenrist-Flanke von Joao Cancelo ist höchste Fussball-Kunst. Haalands Vollendung ist dann schlicht genial. Eine perfekt getimte Flugeinlage im Sandwich zwischen 2 BVB-Verteidigern, abgeschlossen mit der linken Hacke. Haalands Trainer Pep Guardiola verglich den Treffer des Norwegers nach dem 2:1-Sieg mit dem «Wonder Goal» von Johan Cruyff für Barcelona gegen Atletico Madrid in der Saison 1973/74.

Sand im Getriebe bei der «Alten Dame»

Nach den ersten beiden Gruppenspieltagen haben alle italienischen Champions-League-Vertreter mindestens 3 Punkte auf dem Konto. Mit einer Ausnahme: Juventus Turin. Beim zweifachen Champion der «Königsklasse» ist zum Saisonbeginn so richtig der Wurm drin. Mit nur 2 Siegen aus 6 Partien liegt Juve in der Serie A nur auf Platz 8 und auch in der Champions League hakt es gehörig.

War die Auftaktniederlage bei PSG noch einigermassen erwartbar gewesen, so kann man die 1:2-Heimpleite gegen Benfica Lissabon durchaus als Ohrfeige für die «Alte Dame» bezeichnen. Der Druck auf Trainer Massimiliano Allegri wurde damit mit Sicherheit nicht kleiner.

Reals Asensio: Auf Wutausbruch folgt Traumtor

Real Madrid läuft es aktuell wie geschmiert. Beim Titelverteidiger und Rekordsieger der Champions League sind nach 8 Siegen aus 8 Pflichtspielen fast alle restlos zufrieden. Mit Betonung auf fast, denn Marco Asensio durchläuft die wohl härteste Zeit seiner Karriere. Der 26-jährige Flügelspieler kam in der noch jungen Saison kaum zum Einsatz. Asensios Verzweiflung gipfelte am vergangenen Wochenende in einem Wutausbruch, nachdem er beim 4:1-Sieg von Real gegen Mallorca erneut 90 Minuten auf der Bank hatte schmoren müssen.

Gegen RB Leipzig in der Champions League bekam Asensio nun endlich wieder etwas Auslauf von Trainer Carlo Ancelotti. Und der Spanier legte seinen ganzen Frust – gepaart mit viel Gefühl – in den herrlichen Schuss, der für den 2:0-Endstand sorgte. So kann man sich sicherlich für weitere Aufgaben aufdrängen.

Potters Zauberkräfte lassen noch auf sich warten

Ähnlich schleppend wie bei Juventus verläuft die erste Phase der Saison für Chelsea. Die «Blues», welche im Sommer über 280 Millionen Euro und damit so viel wie kein anderer Klub in neues Spielermaterial investierten, stehen nach den beiden Gruppenspielen gegen die Underdogs Dinamo Zagreb und Salzburg mit nur einem Zähler da. Das liegt auch am Schweizer Noah Okafor, der an der Stamford Bridge für das 1:1 von RB verantwortlich zeichnete.

Der Schweizer Internationale vermieste mit seinem Treffer auch das Debüt von Graham Potter an der Chelsea-Seitenlinie. Der Nachfolger des geschassten Thomas Tuchel hatte sich seinen Einstand beim Champions-League-Sieger von 2021 mit Sicherheit anders vorgestellt.

Champions League

SRF zwei, Champions League – Highlights, 14.09.2022, 23:00 Uhr ; 

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