Sowohl Barcelona als auch Napoli haben in ihren nationalen Meisterschaften nicht wie gewünscht reüssiert. Während die Katalanen den Titel Erzrivale Real Madrid überlassen mussten, enttäuschte Napoli in der Serie A mit Platz 7. Immerhin gelang dem Team von Gennaro Gattuso kurz nach dem Lockdown mit dem Sieg über Juventus ein Exploit in der Coppa.
Ein solcher wäre trotz einer offenen Ausgangslage auch im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Barcelona nötig. Das 1:1 vom Februar im San Paolo scheint zu weit weg, um daraus noch grosse Zuversicht schöpfen zu können.
Gattuso und der Everest
Gattuso erwartet zudem einen Gegner mit grossem Titelhunger: «Die Tatsache, dass Barça noch nichts gewonnen hat, macht es noch stärker. Diese Mannschaft ist es gewohnt, zu siegen.»
Dass der Haussegen im Camp Nou ebenfalls schief hängt, klammert der Weltmeister von 2006 aus. «Wir werden einen Everest zu bezwingen haben», so Gattuso an der Medienkonferenz vor dem Spiel. Der Einsatz des angeschlagenen Sturmtrumpfs Lorenzo Insigne ist ausserdem fraglich.
Angeschossener Setien
Antipode Quique Setien hat derweil mit ganz anderen Baustellen zu kämpfen. In der spanischen Presse wird munter über einen baldigen Abgang des Trainers spekuliert. Zumindest nach aussen bleibt Setien aber gelassen. «Ich beschäftige mich nicht damit, dass das mein letztes Spiel sein könnte. Ich denke, dass wir bis zum Ende im Wettbewerb bleiben werden.»
Das Erreichen des Finalturniers in Portugal ist für die angeschlagenen Spanier Pflicht. Der erste Titel in der Königsklasse seit 2015 wäre dann allerdings immer noch weit entfernt. Superstar Lionel Messi, der seine Mannschaft vor einigen Wochen als «schwach» bezeichnet hatte, dürfte indes motiviert sein. In den letzten 14 Partien der CL-K.o.-Phase traf der Argentinier 19 Mal.