Freilich wäre es verwegen, die Karriere von Pep Guardiola als unvollendet zu bezeichnen. Der Spanier hat mit Barcelona von 2008 bis 2012 nicht nur das Fussballspielen revolutioniert, sondern auch Titel am Laufmeter gesammelt. 14, um genau zu sein. 2 davon hat er in der Champions League geholt (2009 und 2011).
Eine Dekade lang warten
Seither aber bleibt dem 50-jährigen Spanier das Stemmen des Henkelpotts verwehrt. 2013 übernahm er CL-Titelverteidiger Bayern München, 3 Mal scheiterten die Deutschen im Halbfinal. Besonders schmerzhaft war das Ausscheiden gegen Real Madrid 2014 mit der 0:4-Klatsche im Rückspiel auf heimischem Terrain.
2016 lotste das mittlerweile steinreiche Manchester City Guardiola auf die Insel. Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan hat sich zum Ziel gesetzt, aus dem mittelmässigen Klub eine europäische Fussballmacht zu formen.
Wie bei den Bayern zuvor wollte es für den akribischen Trainer nichts mit der Krönung in der «Königsklasse» werden. Heuer, im 5. Versuch, soll die Durststrecke beendet werden – und ManCity endlich auf dem Olymp ankommen.
Chelsea in Form und mit guten Erinnerungen
Guardiolas Pendant auf der Gegenseite kennt das Gefühl eines Champions-League-Triumphs noch nicht, aber Thomas Tuchel war bereits vor Jahresfrist ganz nah dran. Damals noch Übungsleiter bei Paris Saint-Germain, standen ihm die Bayern im Endspiel vor der Nase.
Mit dem FC Chelsea soll es diesmal klappen. Die «Blues» legten seit Tuchels Amtsantritt Ende Januar eine beeindruckende Konstanz an den Tag, verloren lediglich 2 von 24 Partien. Und noch etwas löst bei den Londonern Zuversicht aus: Im FA-Cup-Halbfinal am 17. April konnte man ManCity mit 1:0 besiegen. «Das gibt uns viel Selbstvertrauen für Istanbul», so Tuchel.