Das Programm für den Schweizer Meister gestaltet sich in diesen Tagen ziemlich intensiv. Nach den beiden Partien gegen Slovan Bratislava in der 2. Runde der Champions-League-Qualifikation und dem Start in der Meisterschaft mit vier Punkten aus zwei Spielen geht es bereits wieder mit einer europäischen Auswärtsreise weiter. Im 5. Spiel innert nicht einmal zwei Wochen wartet mit Cluj ein alter Bekannter.
Wollen sich die Berner für die CL-Playoffs und damit die Vorschlussrunde vor der Gruppenphase qualifizieren (Gegner wäre Ferencvaros Budapest oder Slavia Prag), ist gegen die Rumänen wohl eine ähnliche Parforce-Leistung nötig wie in der letzten Europa-League-Kampagne. Im Kampf um das Weiterkommen hatte sich YB damals in einer dramatischen Schlussphase den entscheidenden 2:1-Sieg gesichert, wodurch sich die Berner für den Sechzehntelfinal qualifizierten.
Wagner setzt auf Schonung
«Belastungssteuerung» ist für Trainer David Wagner wohl das Zauberwort in diesen Tagen. Beim 0:0 gegen GC schonte der neue Trainer etwa die leicht angeschlagenen Leistungsträger Meschack Elia und Captain David von Ballmoos. Auch Christian Fassnacht und Mohamed Ali Camara erhielten eine Pause.
Noch ist die Form des Schweizer Meisters schwierig einzuschätzen. 0:0, 4:3, 3:2, 0:0 – die Resultate sprechen noch nicht für die nötige Konstanz. Das Gleichgewicht zwischen Offensiv-Spektakel und defensiver Stabilität scheint noch nicht ganz gefunden zu sein. Doch auch beim Gegner greifen die Zahnrädchen noch nicht perfekt ineinander.
Super-League-Erfahrung beim Gegner
Cluj hat bereits zwei Qualifikationsrunden hinter sich. Gegen die Bosnier aus Banja Luka war eine Verlängerung nötig, die Amateure der Lincoln Red Imps aus Gibraltar waren dann kein Gradmesser. Zum 2:0-Sieg im Rückspiel steuerte auch Runar Mar Sigurjonsson einen Treffer bei. Der Isländer mit Vergangenheit bei GC und St. Gallen ist nach einem Umweg über Astana (KAZ) in Transsilvanien gelandet.
Auf Cluj lastet auch der Druck der rumänischen Fussballfans. Mit Craiova, FCSB Bukarest und Sepsi haben drei andere Teams in der Qualifikation zur Conference League bereits die Segel streichen müssen. Cluj bleibt also die letzte internationale Hoffnung des Landes. Immerhin: Der Start ins nationale Championat ist dem amtierenden Meister mit drei Siegen aus drei Partien nach Wunsch geglückt.