Er wurde herumgereicht wie ein Wanderpokal: Marko Marin. Der Deutsche hat seit seinem Profidebüt für Borussia Mönchengladbach 2007 vier der fünf grossen europäischen Ligen einen Besuch abgestattet, stand bei neun Klubs unter Vertrag. Nun scheint der 30-Jährige in Belgrad eine neue Heimat gefunden zu haben.
Odyssee durch Europas Ligen
Vor 12 Jahren als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet, schien Marins Weg früh vorgezeichnet. Sowohl bei Mönchengladbach, damals noch in der 2. Bundesliga, als auch später bei Werder Bremen war der offensive Mittelfeldspieler Stammkraft. Für die beiden deutschen Klubs absolvierte er 155 Partien.
Doch der in Bosnien und Herzegowina geborene Spieler hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Der Wechsel zu Chelsea brachte nicht den erhofften Befreiungsschlag. Marin wurde ständig ausgeliehen, konnte sich nirgends richtig durchsetzen.
In der Heimat seiner Eltern
Seit letztem Sommer spielt Marin in Belgrad und scheint sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten immer wohler zu fühlen. Verständlich: Mit seinen Eltern, mit denen er im Alter von zwei Jahren nach Deutschland zog, spricht er nach wie vor serbisch.
Sportlich läuft es Marin wieder wie zu besten Zeiten. In der abgelaufenen Champions-League-Saison hatte Belgrad als krasser Aussenseiter in der Hammer-Gruppe mit Liverpool, PSG und Napoli bis zum letzten Spieltag die Chance auf den 3. Platz und die Europa League gewahrt. In der heimischen Liga gelang Roter Stern die Titelverteidigung.
«Ich bin sicher, dass wir in der Champions League wieder eine gute Rolle spielen werden», sagte Marin kürzlich der serbischen Zeitung Kurir . Der serbische Spieler des Jahres scheint zuversichtlich, dass auf sein Team das nächste Champions-League-Abenteuer wartet.
Champions League
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell vom 20.08.2019, 22:20 Uhr