Er fasziniert weiter. «Durch Luis Diaz waren wir insgesamt viel flexibler», resümierte Liverpool-Trainer Jürgen Klopp nach dem 3:2-Sieg im Rückspiel über Villarreal. Dabei kam der Kolumbianer erst in der Pause in die Partie, Klopp hatte zuerst seinem «alten» Angriffs-Dreizack Mané-Jota-Salah das Vertrauen geschenkt.
Seine Freude und seine Liebe zum Fussball sind so offensichtlich.
Doch der Deutsche war zu einer Reaktion gezwungen, lagen seine «Reds» bei Halbzeit doch 0:2 im Hintertreffen und war das Gesamtskore wieder ausgeglichen. Diese sollte mit dem 25-jährigen Diaz kommen, der unberechenbar wirbelte und seine Leistung mit dem Kopfballtor zum 2:2 krönte (67.).
Diaz selbst ist erst seit 3 Monaten bei Liverpool. Klopp war bereits zu Beginn voll des Lobes für den ehemaligen linken Flügelspieler von Porto, sagte nach seinem Debüt gegen Leicester (2:0): «Das war eines der besten Debüts, das ich je sah. Er sieht bereits wie ein Liverpool-Spieler aus.»
Kometenhafter Aufstieg – dank seiner Art?
Er sollte recht behalten, Diaz fügte sich nahtlos in das Star-Ensemble des «LFC» ein, avancierte sofort zum Stammspieler. Ein Schlüsselfaktor für die grossartige Performance soll sein Wesen sein: Fröhlich, temperamentvoll und voller Leidenschaft. Klopp beschrieb es passend: «Seine Freude und seine Liebe zum Fussball sind so offensichtlich. Im Training kann er nicht aufhören zu lächeln. Ich hatte noch nie einen solchen Spieler, es ist verrückt. Wir erwarten eine Menge.»
Doch das war nicht immer so: Diaz gehört der indigenen Volksgruppe der Wayuu an, aufgewachsen ist er in der kolumbianischen Kleinstadt Barrancas nahe der venezolanischen Grenze. Viele Wayuu-Kinder leben in ärmsten Verhältnissen, was auch bei Diaz der Fall war. Mit 20 Jahren spielte er in der 2. kolumbianischen Liga, wo er aufgrund seiner Unterernährung einen Essensplan bekam, damit er 10 Kilo zunimmt. Ob er damals zu träumen gewagt hat, dass er 5 Jahre später Liverpool in den Champions-League-Final führt?