Gegen Achraf Hakimi zu dribbeln ist keine gute Idee. Das musste auch Yann Sommer am Dienstagabend im Champions-League-Rückspiel in der 38. Minute feststellen, als der Marokkaner ihm den Ball abluchste. Vitinha schloss schliesslich ab, doch Matthijs de Ligt war zurückgeeilt und klärte auf der Torlinie.
«Ich werde Matthijs einen Lastwagen voller Schweizer Schokolade vor die Haustüre stellen», meinte Sommer nach dem Spiel, das letztlich 2:0 (3:0 mit Hinspiel) gewonnen wurde, mit einem Lächeln. Der Niederländer würde mit Sicherheit gerne annehmen. Bei Schweizer Käse hätte er aufgrund seiner Herkunft und der niederländischen Vorliebe für Gouda und Edamer wohl passen müssen.
PSG mit viel Anerkennung
Die Szene war ein Knackpunkt der Partie, meinte auch PSG-Trainer Christophe Galtier. Sein Team hätte die Chancen in der ersten Halbzeit nutzen sollen – und meinte damit die besagte Möglichkeit oben und einen weiteren Versuch aus der 25. Minute durch Lionel Messi.
So bleibt Galtier aber nur die Anerkennung: «Ein taktischer Sieg meines Kollegen.» Und auch Superstar Kylian Mbappé verneigt sich quasi, wenn er sagt: «Sie haben eine grossartige Mannschaft, die dafür geschaffen ist, die Champions League zu gewinnen.»
Astronomische Ausgaben, doch wo bleiben die Sterne?
Doch sollte diese Eigenschaften nicht eigentlich das Pariser Team besitzen? Seit der Übernahme der «Qatar Sports Investments»-Gruppe 2012 hat Paris rund 1,5 Milliarden Euro für Spielertransfers ausgegeben ( Quelle: transfermarkt ). Zum Vergleich: Die Bayern kommen in derselben Zeit auf knapp 0,9 Milliarden. Nicht eingerechnet natürlich: Die Gehälter, welche bei Mbappé, Messi, Neymar und Co. nochmals um ein Vielfaches höher sein dürften.
Doch auch die aktuelle Mannschaft, sie reicht nicht für einen Champions-League-Coup. Klar, die Verletzten Neymar und Presnel Kimpembe fehlten. Doch damit muss immer gerechnet werden. Die Qualität des Kaders in der Breite lässt ausserdem zu wünschen übrig: Gegen die Bayern wurden mit El Chadaille Bitshiabu und Warren Zaïre-Emery zwei erst 17-Jährige eingewechselt.
So oder so: Der Traum des Champions-League-Titels von PSG, er ist einmal mehr (früh) geplatzt. Und man fragt sich langsam, aber sicher: Was fehlt dem Team, wenn es noch nicht einmal mit Namen wie Kylian Mbappé, Lionel Messi und Neymar den Henkelpott holen kann?