In einem epischen Halbfinal-Rückspiel zuhause gegen Barcelona sicherte sich Inter dank einem 4:3-Erfolg nach Verlängerung den Einzug in den Final der Champions League. Grossen Anteil am Triumph der Italiener hatte Yann Sommer. Der ehemalige Schweizer Nati-Torhüter wurde nach der Partie zum «Man of the Match» gewählt.
Entscheidende Paraden in der Verlängerung
Auch Patrick Foletti fieberte am Dienstag vor dem Fernseher mit seinem ehemaligen Schützling mit. In der Nati arbeiteten der Goalietrainer und Sommer über viele Jahre zusammen. «Ich war gleich nervös wie damals, als er noch bei uns in der Nati gespielt hat», sagte der Tessiner am Mittwoch gegenüber Radio SRF 3.
Foletti sah, wie Sommer in der Verlängerung den Sieg für sein Team sicherstellte. «Am Schluss hatte er ein paar entscheidende Saves, die es Inter ermöglicht haben, in den Final einzuziehen. Es war eine Weltklasse-Leistung.»
Foletti lobt Sommers Ruhe am Ball
Unter anderem bewährte sich Sommer im Rückspiel mehrfach gegen Lamine Yamal. Dieser hatte den Schweizer eine Woche zuvor beim 3:3 im Hinspiel traumhaft bezwungen, am Dienstag war Sommer noch besser auf den Jungstar vorbereitet und zeigte ihm den Meister. «Da steckt viel Arbeit und eine sehr intensive Analyse dahinter. Und man hat gesehen, dass die Analyse Früchte getragen hat.»
Während Sommer überall vor allem wegen seiner Paraden gelobt wird, hebt Foletti noch einen anderen Aspekt an der Leistung des 36-Jährigen hervor. «Barcelona hat unglaublich gedrückt, die Räume zugemacht. Wenn du dann einen Torhüter hast, der mit dem Ball am Fuss die Ruhe bewahrt und unter Druck einen guten Pass spielen kann, um sich aus diesem Druck zu befreien, ist das ein sehr hohes Level.»
Final in München als Genugtuung
Natürlich wäre ein Sommer in seiner aktuellen Form auch für die Nati eine enorme Verstärkung. Ein Comeback werde es laut Foletti aber sicher nicht geben. Vielmehr sieht er das Wegfallen der Doppelbelastung als einen Grund für die starken Leistungen. «Die zusätzlichen Pausen sind gut für ihn. Er ist glücklich und bereut gar nichts.»
Nun steht Sommer mit Inter im Final der Champions League. Dieser findet am 31. Mai in München statt, an dem Ort, wo der Torhüter einst für zu wenig gut erachtet wurde. «Das sind die Geschichten, die nur der Fussball schreibt. Es wird sicher eine grosse Genugtuung für ihn sein.»