In England sind sie auf Spurensuche. Wie konnte die Übermannschaft Manchester City im Viertelfinal der Champions League nur gegen Real Madrid ausscheiden?
Die «Skyblues» dominierten die Partie und hätten den Sack mit etwas mehr Effizienz schon in der regulären Spielzeit zumachen können. Doch die Gäste aus Madrid verteidigten solidarisch, aufopferungsvoll – und sie steckten den Kopf selbst in schier ausweglosen Situationen nicht in den Sand.
Silva muss auf Penalty warten
Mit dem Rücken zur Wand stand die Equipe von Coach Carlo Ancelotti auch zu Beginn des Penaltyschiessens. Während Julian Alvarez für das Heimteam souverän einnetzte, sah Luka Modric seinen Versuch pariert. Der Kroate pfefferte die Kugel aus Frust in die Zuschauerränge – eine Aktion mit Konsequenzen.
Statt den Ball sofort wieder freizugeben, hielten ihn die Fans von Manchester City in den eigenen Reihen, sodass sich Bernardo Silva, der nächste Schütze, in Geduld üben musste.
Als die Kugel endlich vor ihm lag, zielte der Portugiese zentral aufs Tor; Andriy Lunin im Real-Kasten roch den Braten, blieb stehen und parierte das Schüsschen locker.
«Haben die Fans den Traum zerstört?»
Statt auf 2:0 zu erhöhen, liess das Team von Trainer Pep Guardiola bei den Madrilenen die Hoffnung auf den Coup aufkeimen.
Und siehe da: Nicht nur behielten alle weiteren Real-Spieler vom Punkt die Nerven, Lunin entschärfte auch noch den Elfmeter von Mateo Kovacic. Damit sicherte der Ukrainer den «Königlichen» den 4. Halbfinal-Einzug in der «Königsklasse» hintereinander.
Tags darauf wird über den Penalty Silvas auf der Insel wild diskutiert. Die Daily Mail titelte: «Elfmeter-Eigentor. Haben die City-Fans den Champions-League-Traum zerstört?»
40 Sekunden wie eine Ewigkeit
Joleon Lescott, einst Verteidiger bei ManCity, sagte bei TNT Sports . «So eine Aktion kann den Spieler aus dem Rhythmus bringen. Du kannst den Ablauf, die Technik, den Lauf zum Punkt trainieren. Aber du kannst dich nicht darauf einstellen, dass der Ball in der Menge die Runde macht.»
Manchester-United-Legende Rio Ferdinand präzisierte: «Das dauerte 40 Sekunden. Es hört sich nicht nach lange an, aber in dieser Situation fühlt sich das wie eine Ewigkeit an. Dann fragst du dich vielleicht: ‹Wechsle ich jetzt die Position? Schiesse ich woanders hin?› Und prompt ist es ein schlechter Penalty.»