Trainer Lucien Favre sprang Sportdirektor Michael Zorc mit weit aufgerissenem Mund in die Arme, die BVB-Spieler huldigten ihrem Helden Roman Bürki. Nach einem nervenaufreibenden Champions-League-Abend mit dem Heimspiel gegen Slavia Prag war die Stimmung in Dortmund gelöst.
Ich muss sagen: Er war unglaublich. Er war fantastisch.
Für den Einzug von Schwarz-Gelb in die K.o.-Phase hatte es doch einiges an Glück gebraucht. Oder wie es Sky -Experte Giovane Elber formulierte: «Was passiert ist: Roman Bürki und Glück. Das war es, so ist der BVB weiter. Das hat gereicht.»
Dortmund mit einem Auge in Mailand
Inter Mailand traf im Giuseppe-Meazza-Stadion in der zweiten Halbzeit gegen ein personell kaum erkennbares Barcelona zweimal, aber beide Tore wurden wegen Abseitsstellungen aberkannt. In der Pause waren die Italiener virtuell noch qualifiziert gewesen (in beiden Partien stand es 1:1, Inter und Slavia glichen praktisch zeitgleich aus).
Dass Dortmund Slavia Prag letztlich 2:1 niederrang, lag zu einem grossen Teil an der herausragenden Leistung von Goalie Bürki. Nicht umsonst wurde er zum Mann des Spiels gewählt. Der Berner zeigte über die gesamten 90 Minuten ein halbes Dutzend starke Interventionen. Diese stachen heraus:
- 8. Minute: Bürki rettet gegen Peter Olayink mit dem Fuss.
- 20. Minute: Bürki zeigt gegen Nicolae Stanciu eine weitere Glanzparade.
- 33. Minute: Bürki hält erneut sensationell. Diesmal lenkt er einen Schuss von Lukas Masopust – der von Marco Reus noch abgefälscht wurde – über die Latte, gegen Tomas Soucek (43.) ist er dann machtlos.
- 73. Minute: Bürki fliegt und entschärft das Geschoss von Slavia-Captain Milan Skoda.
- 78. Minute: Bürki pariert den Kopfball von Yusuf aus kürzester Distanz.
BVB-Held Bürki sagte nach dem Spiel:
Ich hatte in den letzten Wochen nicht mehr die Chance gehabt, mich auszuzeichnen und oft unglückliche Gegentore bekommen. Deswegen bin ich heute sehr froh und auch erleichtert, dass wir das so über die Zeit gebracht haben, mit der Qualifikation für die weiteren Spiele.
Das Warten habe gefühlt ewig gedauert, bis das Parallel-Spiel zu Ende gewesen sei. «Aber umso schöner ist es, dass wir es geschafft haben», so Bürki. Lob gab es für den 29-Jährigen auch von Coach Favre: «Ich muss sagen: Er war unglaublich. Er war fantastisch.»
Sendebezug: SRF zwei, Champions League - Goool, 11.12.2019, 00:00 Uhr