Bei all den Wendungen im absurden Fan-Zoff flüchtete sich Oliver Glasner nur noch in Galgenhumor. «Ich hoffe mal, dass wir einreisen dürfen», spottete der Trainer von Eintracht Frankfurt angesichts der eskalierten Ticket-Posse vor dem brisanten Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League in Napoli.
Anders als seine Fans dürfte das Team mit dem Schweizer Djibril Sow zwar keine Probleme mit der Einreise haben – auf dem Rasen warten dagegen gleich einige. Das Hinspiel (0:2) vor 3 Wochen glich zum Teil einer Lehrstunde des designierten italienischen Meisters, die Eintracht fand kein Mittel gegen Napoli.
Die Deutschen haben den Viertelfinal-Traum aber noch nicht aufgegeben. «Wir haben schon in der Vergangenheit Spiele gedreht», betonte Sportvorstand Markus Krösche. Die Hoffnung auf eine Sensation sei gross.
«Werden uns zerreissen»
Doch die Vorzeichen könnten bescheidener kaum sein. Die Eintracht stolpert in der Bundesliga seit Wochen durch ein Tief, Leistungsträger wie Mario Götze suchen ihre Form, dazu muss Glasner das Fehlen von Randal Kolo Muani (gesperrt) und Jesper Lindström (verletzt) verkraften. Demgegenüber steht der abgezockte Spitzenreiter der Serie A, der dem «Scudetto» – dem 1. seit der Maradona-Ära – von Woche zu Woche näher kommt.
«Wir fahren nicht dorthin, um die weisse Fahne zu hissen», sagte Philipp Max im kicker -Interview und versprach: «Jeder, der auf dem Feld steht, wird sich zerreissen.» Der Optimismus ist da, betonte auch Aurelio Buta: «Wir brauchen kein Wunder, wir müssen nur an uns glauben.» Ohne die Fans umso mehr.