Schnell merkt man: Die Vorfreude bei den Young Boys auf den Dienstagabend ist gross. Schliesslich stolziert nicht jede Woche ein Cristiano Ronaldo über den eigenen (Kunst-)Rasen. Gleichzeitig wirkten die YB-Akteure im Abschlusstraining am Tag vor dem Champions-League-Auftakt gegen Manchester United gelöst, frei von jeglicher Anspannung und doch voll fokussiert.
Das gilt auch für den Trainer: «Der Puls ist noch im normalen Bereich. Aber wir freuen uns riesig. Ich bin sicher, es wird eine ganz besondere Atmosphäre herrschen», so David Wagner.
Dem Gegner das Leben schwer machen
Auf eine ausführliche Analyse der einzelnen Gegenspieler könne er verzichten, meint der Coach: «Das ist das Gute an solch hochkarätigen Gegnern. Die Jungs kennen sie in- und auswendig», witzelt Wagner. Taktisch liege das Hauptaugenmerk mehr darauf, wie seine Mannschaft vorgehen kann, um das Starensemble von ManUnited in Räume zu zwingen, in denen es sich weniger gerne aufhält.
Ronaldo, Jadon Sancho, Bruno Fernandes und Co. während 90 Minuten in Schach halten? Wagner ist Realist genug und weiss, dass dies kaum möglich ist. Von seinen Schützlingen erwartet er, dass sie der YB-Identität treu bleiben und alles raushauen, was in ihnen steckt. «Wir können es dem Gegner sehr unangenehm machen», glaubt der Deutsche.
Von den Erfahrungen profitieren
Eine Schlüsselrolle dürfte am Dienstagabend Michel Aebischer zukommen. Der Mittelfeldspieler muss im Zentrum voraussichtlich die Aktionsradien von Paul Pogba und Fernandes eingrenzen. Dabei helfen werden Aebischer die Erfahrungen, welche er in der Vergangenheit auf höchstem Niveau sammeln konnte, zuletzt mit der Nationalmannschaft: «Man gewöhnt sich etwas an das Tempo und an die technischen Qualitäten der Einzelspieler», so der 24-Jährige.
Mitentscheidend werde für YB sein, keinen zögerlichen Auftritt hinzulegen und mithilfe der eigenen Stärken auch selber den Weg in die Offensive zu suchen, glaubt Aebischer. «Wir werden Respekt zeigen, klar. Aber Angst ist fehl am Platz.»