Es waren gemischte Gefühle, die die YB-Akteure nach dem Schlusspfiff verspürten. Die Berner hatten bei ihrer CL-Premiere in der ersten Halbzeit durchaus unter Beweis gestellt, dass sie mit Gegnern wie Manchester United mithalten können. Am Ende stand mit dem 0:3 aber doch eine glasklare Niederlage. Gewonnen hatte der Schweizer Meister einzig an Erfahrung.
Das ist auch für mich persönlich brutal.
Dementsprechend schritt YB-Keeper David von Ballmoos mit eher düsterer Miene zum Interview: «Wir haben uns in der ersten Hälfte gut verkauft, konnten das aber nicht über 90 Minuten zeigen. 3 Tore zu kassieren, sich aber bei keinem Schuss auszeichnen zu können – das ist auch für mich persönlich brutal», klagte der Goalie.
Der Gedanke, vor ausverkauftem Haus und euphorischem Heimpublikum Champions League gespielt zu haben, zauberte von Ballmoos dann doch wieder ein Lächeln ins Gesicht.
When he's top, he's top.
Auch José Mourinho zollte dem Gegner Anerkennung, bezeichnete YBs Leistung in der Anfangsphase als «stark, kompakt, aggressiv». Sonderlob gab es vom ManUnited-Coach für seinen Doppeltorschützen Paul Pogba: «Sein erstes, wegweisendes Tor ist fantastisch. Dann übernimmt er beim wichtigen Penalty die Verantwortung, nachdem er den letzten verschossen hatte.» Oder kurz gesagt: «When he's top, he's top».
Da muss Mbabu schneller rausstechen.
War das erste Tor für Mourinhos United immens wichtig, brach der zweite Treffer Gerardo Seoanes YB wohl endgültig das Genick. Die zum Penalty führende Szene wurde kontrovers diskutiert: Handspiel, oder nicht?
Seoane wollte sich gar nicht auf derlei Diskussionen einlassen, sondern ortete das entscheidende Versäumnis: «Mbabu muss da schneller rausstechen, auf den Gegenspieler gehen. Wenn ihm der Ball dann an die Hand geht, gibt es nur Freistoss», erklärte der Coach der «Gelbschwarzen».
Die weiteren Stimmen zum Spiel
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 19.09.18, 21:00 Uhr