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Europacup-Coup von Vaduz «Ein Königreich fürs Fürstentum»: Rapid nach Blamage bedient

In Österreich sitzt der Stachel nach dem Out von Rapid Wien gegen den kleinen FC Vaduz tief.

Der FC Vaduz hat am Donnerstag in Wien einen historischen Meilenstein in der Klubgeschichte erreicht. Während die Liechtensteiner nach dem 1:0-Sieg in den Katakomben den Einzug in die Gruppenphase der Conference League feierten, versuchten die Spieler von Rapid ihre wütende Anhängerschaft zu beruhigen.

Die übliche bunte Choreo hatten die Fans ihrer Mannschaft nach dem mageren 1:1 im Hinspiel ohnehin schon verweigert. «Choreo abgesagt – Wiedergutmachung gefordert!», stand stattdessen auf einem Transparent auf der West-Tribüne. Doch diese blieb aus.

Das Rapid-Debakel weckt in Österreich Erinnerungen an eine andere dunkle Stunde im österreichischen Klub-Fussball:

  • Kronen Zeitung: Rapid verpasste nicht nur viel Geld, das die Uefa an die Teilnehmer der Gruppenphase ausschüttet, sowie prestigeträchtige Europacup-Duelle. Mindestens genauso schlimm ist der sportliche Gesichtsverlust nach der Blamage. Man kann bei Salzburg nachfragen, wie vor zehn Jahren das Düdelingen-Desaster eingeschlagen ist.
  • Kurier: Auf das für Rapid glückliche 1:1 in Vaduz folgte ein Königreich fürs Fürstentum. [...] Nicht nur die Uefa-Millionen sind weg, sondern auch Ansehen und die ohnehin brüchige Ruhe in Hütteldorf.
  • Der Standard: Die Europacup-Geschichte österreichischer Fussballklubs weist neben lichten Momenten auch einige Blamagen auf. Am augenscheinlichsten und bei Fans noch in guter Erinnerung ist das Scheitern von Red Bull Salzburg in der Champions-League-Qualifikation gegen den krassen Luxemburger Aussenseiter Düdelingen 2012. Rapid erlebte nun gegen den FC Vaduz ein ähnliches Debakel.

Zur Erinnerung: Unter dem damaligen Trainer Roger Schmidt schied RB Salzburg 2012 in der 2. Qualifikationsrunde zur Champions League gegen Düdelingen aus. Der luxemburgische Meister (1:0/3:4) kegelte die österreichische Millionentruppe dank der Auswärtstorregel aus dem Wettbewerb und sorgte damit für eine der grössten Sensationen im europäischen Klubfussball der vergangenen Jahre.

Das Ausscheiden von Rapid gegen «ein Team aus dem Fürstentum Liechtenstein, das aktuell in der zweiten Schweizer Liga an vorletzter Stelle rangiert», wie es der Kurier schreibt, hat auch im Netz zahlreiche Reaktionen ausgelöst:

Das blamable Out von Rapid wird sogar mit der Niederlage der österreichischen Nationalmannschaft gegen die Färöer Inseln 1990 verglichen – auch nicht unbedingt ein Kompliment. Im Rahmen der EM-Qualifikation bestritt der «Fussball-Zwerg» damals im September sein erstes Pflichtspiel – und gewann sensationell mit 1:0.

SRF zwei, Sportflash, 23.8.22, 20:00 Uhr ; 

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