Er war der einzige Lichtblick in der noch jungen FCZ-Saison: der 2:0-Erfolg im Drittrunden-Hinspiel der Europa-League-Qualifikation in Belfast. Ansonsten präsentierten sich die Zürcher bisher alles andere als meisterlich. Der Traum von der Champions League platzte bei erster Gelegenheit und auch in der Liga blieben Tore und Siege bisher aus.
Das Sion-Spiel als Lehre
Ausgerechnet zwischen das Hin- und Rückspiel gegen Linfield pflanzte sich mit dem 0:3 über den FC Sion vor heimischem Publikum eine besonders bittere Niederlage. Elf Minuten kollektive Unorganisiertheit sollten den Wallisern in der zweiten Halbzeit genügen, um den Zürchern das gute Gefühl für das erneute Rencontre mit dem nordirischen Meister zu rauben.
Auch Trainer Franco Foda war ob des klaren Ergebnisses am vergangenen Sonntag «überrascht und enttäuscht». Seine Mannschaft hätte zwar wie bisher in jedem Spiel «gute Phasen gehabt», lasse aber weiter die Effizienz vermissen. «Auch wenn wir die Tore nicht machen, müssen wir fokussiert bleiben», so der Deutsche. Heisst konkret: Auch mit einem Rückstand auf der Anzeigetafel ruhig bleiben und «den Plan weiterverfolgen». Geht es nach Foda, ist Hektik nach wie vor fehl am Platz.
Kein Ausruhen auf dem Hinspiel-Ergebnis
Bisher ebenfalls keine Blockade im Zürcher Spiel ortet Antonio Marchesano. Aber auch der 31-Jährige macht nach dem schlechten Auftakt Eingeständnisse: «Letzte Saison lief alles für uns. Nun läuft bisher alles gegen uns.» Im «wichtigen Spiel» gegen die Nordiren fordert der Mittelfeldregisseur deshalb von seinen Mitspielern volle Aufopferung. «Wenn du gegen solche Gegner nur einige Prozent weniger Einsatz gibst, kann es gefährlich werden.»
Es bleibt abzuwarten, wie lange in Zürich Fans und Klubführung noch zuschauen werden, sollten die Zürcher wider Erwarten den 2:0-Vorsprung im Rückspiel preisgeben. Gewarnt sind Marchesano und Co. gegen den physisch starken Gegner allemal.
Denn im nordirischen Charity Field – immerhin die erste Titelchance der Saison für die Hauptstädter – schonte Linfield zahlreiche Stammkräfte. Hingegen beruhigend aus Zürcher Sicht: Auch Linfield verlor jene Partie am Wochenende.