Das erste europäische Abenteuer der Klubgeschichte ging für Zrinjski Mostar zunächst nach hinten los. Die Bosnier verpatzten im 1. Gruppenspiel der Conference League die 1. Halbzeit komplett und lagen gegen Alkmaar nach Toren von Brederode (10.), Mijnans (32.) und De Wit (44.) 0:3 zurück.
Ganz überraschend kam das im Duell mit dem klar favorisierten Tabellenführer der niederländischen Eredivisie nicht. Etwas überraschend waren dafür Dick Advocaats deutliche Worte zur Pause. Der Den-Haag-Trainer amtete im niederländischen Fernsehen als Experte und regte sich auf: «Es ist unglaublich, dass solche Mannschaften im Europapokal spielen dürfen.»
Was für eine dumme Frage. Natürlich gewinnen sie nicht 8:0.
45 Minuten und 4 Mostar-Tore später war die Sensation perfekt: Der Debütant bezwang Alkmaar 4:3 und liess das Heim-Stadion in Bosnien erbeben. Und der 75-jährige Advocaat musste Unmengen Spott und Häme im Internet über sich ergehen lassen.
Schwedens bitterer Kantersieg
Es war nicht sein erster verbaler Ausrutscher dieser Art. 2017 als damaliger Bondscoach kämpfte Advocaat mit den Niederlanden um die Qualifikation zur WM im folgenden Jahr in Russland. Ärgster Widersacher um den 2. Platz hinter dem überragenden Frankreich war damals Schweden.
Weil sich abzeichnete, dass auch das Torverhältnis eine Rolle spielen könnte, wurde der Trainer vor einem Spiel der Skandinavier gegen Underdog Luxemburg gefragt, wie hoch der schwedische Sieg ausfallen und ob es nicht sogar ein 8:0 geben könnte.
Advocaat meinte angesäuert: «Was für eine dumme Frage. Natürlich gewinnen sie nicht 8:0.» Kurz darauf siegte Schweden – wer hätte es gedacht – 8:0 und ging mit einem riesigen Polster ins abschliessende Direktduell mit den Niederlanden. Diese hätten nun einen 7:0-Sieg gebraucht – am Ende gab's ein 2:0 und die «Elftal» verpasste die WM-Endrunde.