Will sich der FC Basel in der Conference League eine weitere Million dazuverdienen, braucht er im 4. Duell mit Slovan Bratislava am Donnerstag den 1. Sieg. Ob dieser nach 90, 120 Minuten oder erst nach Penaltyschiessen zustande kommt, spielt nach dem 2:2 vor einer Woche in Basel keine Rolle.
Vogels Balance-Akt
Die Aufgabe ist jedoch kompliziert. Einerseits, weil der Gegner im Hinspiel bewiesen hat, dass er offensiv nur wenig kreieren muss, um zum Torerfolg zu gelangen. Andererseits aber vor allem auch, weil die Basler langsam aber sicher auf dem Zahnfleisch gehen dürften.
Für «Rot-Blau» steht bereits die 5. englische Woche in Serie an und es ist nicht so, als hätte Heiko Vogel seine besten Kräfte in der heimischen Meisterschaft und im Cup wirklich schonen können. Das hätte die Ausgangslage – in der Super League strebt man Rang 2 an – nicht zugelassen.
Folglich sieht sich der Basler Interimscoach Woche für Woche mit der Aufgabe konfrontiert, die bestmögliche Mannschaft aufs Feld zu schicken, ohne dabei aber seine wertvollsten Kräfte überzustrapazieren. Ein schmaler Grat.
Noch fehlt die Konstanz
Dieser Balanceakt wird in Bratislava gefragt sein, wobei Rotation nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Für die Partie am Wochenende gegen St. Gallen nahm Vogel im Vergleich zum Hinspiel gegen Slovan 3 Tage zuvor 4 Wechsel vor. Zufriedenstellend war der Auftritt seiner Schützlinge nicht. Nach dem 1:1 gegen die Ostschweizer sprach der deutsche Coach von der «schwächsten 2. Halbzeit», seit seiner Rückkehr an die Seitenlinie.
Es wurde am Sonntag offensichtlich, dass das Team noch nicht in der Lage ist, seine Leistung konstant abzurufen, was nicht zuletzt mit dem jungen Alter diverser Spieler erklärt werden kann. Mehr als sein Vorgänger Alex Frei legt Vogel darum Wert darauf, dass neben Torhüter Marwin Hitz noch andere erfahrene Akteure auf dem Feld stehen. So wie Taulant Xhaka, Michael Lang und Fabian Frei. Letzterer fällt aufgrund von Bandscheibenproblemen auf unbestimmte Zeit aus – eine Hiobsbotschaft für die Team-Balance.