Er kam als Nobody und ging als König. Arthur Cabral stiess im Sommer 2019 als 21-Jähriger zum FC Basel, seine 1. Station in Europa. Der Stürmer aus Brasilien brauchte in seiner neuen Heimat aber nicht viel Anlaufzeit und traf bereits in seinem 2. Einsatz für den FCB erstmals – und hörte dann zweieinhalb Jahre lang nicht damit auf.
106 Mal lief er im rotblauen Trikot auf und erzielte dabei 65 Tore. Cabral entzückte die Fans am Rheinknie, bald einmal wurde dem Publikumsliebling der Spitzname «König Arthur» verliehen. Als im Januar 2022 die Zeichen auf Abschied standen, stimmte das nicht nur den Basler Anhang, sondern die ganze Fussball-Schweiz wehmütig: Mit Cabral verlor die Super League ihre damalige Hauptattraktion.
Sein Wechsel in eine Top-Liga war jedoch nur logisch, und bei Fiorentina in der Serie A fand der Südamerikaner für rund 16 Millionen Franken seinen neuen Unterschlupf. Nun, 16 Monate später, kommt es für Cabral und den FCB zum grossen Wiedersehen.
Die Klubs kämpfen in der Conference League an diesem und am kommenden Donnerstag um den Final-Einzug, die Basler starten wie schon im Viertelfinal gegen Nizza als Aussenseiter ins Duell gegen den 8. der Serie A. Umso mehr, da man nun Cabral als Gegenspieler vor sich haben wird: Im Europacup trifft der Stürmer wie früher nach Belieben, in 6 K.o.-Spielen netzte er 5 Mal ein und führt damit die Torschützenliste an.
Wir fahren da nicht hin, um uns Florenz anzuschauen und Cabral zu treffen.
Auf Seiten der Basler freut man sich auf das Wiedersehen, schon kurz nach der in extremis geschafften Halbfinal-Quali stand dieser Sachverhalt im Zentrum. Aber Trainer Heiko Vogel sagte bereits damals: «Wir fahren da nicht hin, um uns Florenz anzuschauen und Cabral zu treffen. Wir gehen mit breiter Brust in die beiden Spiele.»
Auch Taulant Xhaka hatte seinen ehemaligen Teamkollegen schon Mitte April im Kopf. «Wir freuen uns auf ihn», sagte Xhaka gegenüber dem Blick. Genau wie sein Trainer machte er auch gleich eine Kampfansage: «Aber er wird's schwer haben.»
Cabral dürfte bei seiner Rückkehr in den St. Jakob-Park in einer Woche also zwar herzlich begrüsst werden. Aber «König Arthur» soll im Halbfinal fallen.