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Fussball Ein Turnier zwischen Jubiläumsfreude und Korruption

16 Mannschaften kämpfen um den Titel an der «Jubiläums-Copa». Die US-Justiz ficht parallel dazu einen anderen Kampf aus.

  • Zum 100-jährigen Jubiläum des südamerikanische Fussballverband CONMEBOL wurde die Copa America zu einem kontinentalen Turnier aufgestockt.
  • Hinter den Kulissen herrscht Unruhe, da der Korruptionsskandal der Fifa auch die «Copa» betrifft.
  • Die beiden Topfavoriten Brasilien und Argentinien kämpfen mit Verletzungssorgen.

Zu Gast in den USA

Die diesjährige «Copa America Centenario» gastiert in den USA. Vertreten sind nicht nur die 10 Teams aus Südamerika, sondern auch 6 Nationen aus der CONCACAF, welche Nord-, Mittelamerika und die Karibik abdeckt. Gespielt wird den ganzen Juni hindurch in allen Ecken der USA – von Seattle bis Orlando, von San Francisco bis New Jersey – in riesigen Arenen, welche zwischen 60'000 und 92'000 Zuschauer fassen.

Politische Nebengeräusche

Vom Jubiläum, dem Gigantismus der Organisation und erwartbaren fussballerischen Glanzmomenten abgesehen, wird der «Centenario» mit Sicherheit wegen Vorkommnissen abseits des Rasens in Erinnerung bleiben: Just am Tag vor dem Eröffnungsspiel hätte es im Bezirksgericht Brooklyn zum Urteil gegen den ehemaligen CONCACAF-Präsidenten Jeffrey Webb und zehn Nebenangeklagte kommen sollen. Die Verhandlungen wurden aber ohne Angabe von Gründen auf November verschoben.

Video
Fifa im Visier der Justiz
Aus Tagesschau vom 27.05.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 23 Sekunden.

Webb hatte im Mai 2014 an der Seite seines südamerikanischen Gegenparts Eugenio Figueredo (der heute unter Hausarrest steht) die Jubiläumsausgabe des Copa America präsentiert. Ein gutes Jahr später initiierte die US-Justiz die aufsehenerregende Verhaftung gegen 14 Fifa-Funktionäre während des Kongresses in Zürich. Unter ihnen auch Webb, welcher der Annahme von Bestechungsgeldern im Austausch mit Vermarktungs- und Medienrechten, auch für die «Centenario», angeklagt wurde.

Topfavoriten mit Verletzungssorgen

Vor diesem Hintergrund wirkt es fast grotesk, dass das grösste Aushängeschild des Wettbewerbs nahezu direkt aus dem Gerichtssaal anreist: Lionel Messi hatte sich zu Wochenbeginn dem Vorwurf der Steuerhinterziehung stellen müssen. Ein Antreten Messis ist denn auch fraglich: Der Weltfussballer leidet an Rückenschmerzen.

Auch der zweite Favorit, Brasilien, kämpft mit einer langen Abwesendenliste: Bei der «Seleçao» fehlen unter anderem Douglas Costa und Kakà verletzt, Luiz Gustavo verzichtet aus persönlichen Gründen und Barcelona-Star Neymar schont sich wegen seiner Olympia-Teilnahme.

Sendebezug: Radio SRF 1, Morgenbulletin, 24.06.2016, 06:30 Uhr.

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